Arbeitgeber: „Metallerrunde gibt es nicht mehr“

Christian Knill, Fachverbandsobmann der Maschinen- und Metallwarenindustrie
Die Maschinenbauer pochen im Vorfeld der Verhandlungen auf eine umfassende Reform des Kollektivvertrages.

Diesmal muss es mehr als nur eine Zahl sein. Christian Knill, Fachverbandsobmann der Maschinen- und Metallwarenindustrie (MMI), rüttelt an den Grundfesten des Kollektivvertrages (KV). Bei den ab Freitag gestaffelt beginnenden Lohnverhandlungen wollen die Arbeitgeber des größten Verbandes MMI einem KV-Abschluss nur dann zustimmen, wenn die Gewerkschaft bei einer zeitgemäßen Reform des Vertragswerkes mitmacht. „Wir wollen uns diesmal nicht nur mit einer Zahl am Ende abspeisen lassen, sondern ein umfassendes Paket verhandeln“, stellt Knill im KURIER-Gespräch klar. Schon im Vorjahr schlugen die Arbeitgeber ein neues Lebenseinkommens-Modell vor, wonach jüngere Arbeitnehmer länger arbeiten und entsprechend mehr verdienen sollen. Ältere sollen dafür kürzer arbeiten und somit auch weniger Stunden verrechnet bekommen. Zu den Verhandlungen mit der Gewerkschaft ist es aber nie gekommen.

Arbeitszeit

Heißes Eisen bei den Metallern bleibt die Arbeitszeit. Was den 12-Stunden-Tag anbelangt, so erlaube das Arbeitszeitgesetz schon jetzt mehr als der KV zulasse, so Knill. Es gebe daher viele Gleitzeitvereinbarungen in Betrieben, die in einer rechtlichen Grauzone seien. Hier wolle man die gesetzlichen Möglichkeiten im KV umsetzen. Die Gewerkschaft lehnt dies ab.

Ihre Forderung nach einer einheitlichen Metallerrunde erteilt Knill eine klare Absage: „Die ehemalige Metallerrunde gibt es nicht mehr“, stellt er klar und bezeichnet die für kommenden Freitag einberufene Betriebsräte-Konferenz als Polit-Aktionismus. Die Interessenslagen der einzelnen sechs Fachverbände seien zu unterschiedlich. Die wirtschaftliche Lage in der Branche bezeichnet er als „zäh“.

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