Kammerwahl: Anwalt Prochaska reicht es jetzt

Stefan Prochaska (r.), mit Gernot Schieszler.
Der Anwalt von Aliyev und Schieszler zieht seine Kandidatur als Kammerpräsident zurück.

Der renommierte Wirtschaftsanwalt Stefan Prochaska hat mit Ex- Telekom-Vorstand Schieszler den ersten Kronzeugen Österreichs gemacht. In den vergangenen Monaten lieferte er sich als Vertreter des toten kasachischen Ex-Botschafters Aliyev mit seinem Berufskollegen Gabriel Lansky einen erbitterten Schlagabtausch, der in dieser Heftigkeit unter Österreichs Anwälten Premiere hat. Worauf ihm aus Kreisen der Anwaltskammer nahegelegt wurde, sich besser nicht mit dem einflussreichen und bestens vernetzten Lansky anzulegen.

Prochaska reicht es jetzt. Der engagierte Vizepräsident der Kammer legt nicht nur seine Funktion nieder, sondern zieht auch seine Kandidatur für das Präsidentenamt zurück. Prochaska war mit einem ambitionierten Reformprogramm für die Wahlen am 29. April angetreten.

Er habe sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, sagt Prochaska. Eine Tätigkeit als Anwalt für "high profile cases" und eine Funktion als Kammerpräsident würden sich nicht so vereinbaren lassen, dass er beides zur Zufriedenheit der Kunden und Kammermitglieder ausüben könne. Die Kammer erwarte, persönliche Attacken und Diffamierungen "mit präsidialer Zurückhaltung hinzunehmen. Die Kunden verlangen offensives, engagiertes und bedingungsloses Einschreiten".

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