VW-Chefaufseher ist Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich

Hans Dieter Pötsch (li.) löst Dieter Hundt ab.
Hans Dieter Pötsch, der eine Klage wegen Marktmanipulation am Hals hat, löst Dieter Hundt als Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich ab.

VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch ist neuer Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK). Pötsch - er ist auch Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding SE - wurde am Donnerstag von der DHK-Generalversammlung zum Nachfolger des Industriellen Dieter Hundt in der Funktion des DHK-Präsidenten gewählt, wie die DHK am Freitag mitteilte.

Die Vizes

Neu als Vizepräsidenten in das DHK-Präsidium berufen wurden zudem Strabag-Vorstandschef Thomas Birtel sowie der BASF-Manager Harald Pflanzl. Im Amt bestätigt wurden der Erste Vizepräsident Walter Rothensteiner (Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbandes) sowie die Vizepräsidentin Elisabeth Hintermann (Mühldorfer GmbH & Co. KG) und Vizepräsident Christian Jauk (Capital Bank - Grawe Gruppe AG).

Oberösterreicher

Der gebürtige Oberösterreicher Pötsch studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Hochschule in Darmstadt und war für BMW, Trumpf GmbH & Co KG, Traub AG und Dürr AG tätig, bevor er 2003 zu Volkswagen wechselte. Seit 7. Oktober 2015 ist Pötsch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG und seit 1. November 2015 Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding SE.

Anklage

Dass die Wahl auf Pötsch fiel, kann sich vielleicht als nicht ganz unproblematisch erweisen. Er hat, ebenso wie VW-Chef Herbert Diess und Ex-Konzernchef Martin Winterkorn, eine Klage wegen Marktmanipulation am Hals. Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Managern vor, Anleger im Jahr 2015 nicht rechtzeitig über die Risiken des Dieselskandals informiert zu haben. Die Höchststrafe wegen Marktmanipulation beträgt fünf Jahre Haft. Die Verteidiger der drei Beschuldigten wiesen die Vorwürfe zurück.

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