Chiphersteller ams: Positiver Ausblick mit Coronavirus-Vorbehalt
Der in der Schweiz börsennotierte steirische Sensor-und Chiphersteller ams hat den Nettogewinn im Geschäftsjahr 2019 im Vorfeld der Osram-Übernahme kräftig gesteigert. Das Jahresergebnis schnellte von 103,3 Mio. Dollar auf 331,7 Mio. Dollar (303 Mio. Euro) in die Höhe. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 32 Prozent auf 2,09 Mrd. Dollar.
"Dank der besonders erfreulichen Nachfrage nach Consumer-Lösungen war ams in der Lage, trotz einer eher gedämpften Nachfragesituation in den Non-Consumer-Märkten ein Rekordergebnis zu erzielen", teilte der Sensor-und Chiphersteller am Dienstag mit.
Das für ams wichtigste Ereignis des abgelaufenen Jahres spielte für die am Dienstag vorgelegten Zahlen noch keine große Rolle: ams hatte im Dezember eine Mehrheit am deutschen Leuchtenhersteller Osram übernommen. Doch noch ist die Zusammenarbeit eingeschränkt. Gestern hatte ams mitgeteilt, die Übernahme von Osram im zweiten Quartal faktisch zu vollziehen. Die Steirer wollen mit Osram vor allem aber auch einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abschließen.
Für das 1. Quartal 2020 rechnet der Sensorhersteller mit einem Umsatz von 480 bis 520 Mio. Dollar "bei signifikant verbesserter Profitabilität" gegenüber dem Vorjahr und "unter der Annahme keines erheblich negativen Einflusses aus den Coronavirus-Infektionen". Man erwarte eine "weiter positive Geschäftsentwicklung bei Berücksichtigung der typischerweise erwarteten Saisonalität und einer unsichereren globalen Konjunktur- und geopolitischen Situation".
Mehr Informationen gab es zu der Epidemie in China nicht. Ein Sprecher wollte sich auch auf Nachfrage nicht dazu äußern. Viele Unternehmen können momentan nicht abschätzen, wie stark der Virusausbruch ihr Geschäft belasten wird. Die Zahlen für das erste Quartal 2020 wird der Zulieferer für Apples iPhone am 28. April vorlegen.
Zwischenzeitlich hatte die ams-Aktie unter der Corona-Krise gelitten, Ende Jänner brach der Kurs deutlich ein. Die Investoren befürchteten durch die Zwangspause in chinesischen Produktionsbetrieben Unterbrechungen der im Elektronikbereich besonders knapp kalkulierten Lieferketten.
Zudem hatten viele Einzelhandelsgeschäfte in der Volksrepublik wegen der Ansteckungsgefahren geschlossen. Analysten glauben, dass der Smartphone-Absatz in China dadurch um bis zu 50 Prozent zurückgehen könnte.
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