Die Telekom-Gruppe betreibt insgesamt 15.000 Mobilfunktürme, davon 7.900 in Österreich. America Movil drängt seit Langem auf eine Ausgliederung. Die Staatsholding ÖBAG, die 28,4 Prozent an der TA hält, hat sich bereits gegen einen Verkauf ausgesprochen, ebenso ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner, der KURIER berichtete.
Moreno sieht die Towers allerdings nicht als kritische Infrastruktur, sondern nur als konventionellen Träger für die Antennen. Das Telekom-Geschäft sei sehr kapitalintensiv. Die Aufwertungsgewinne durch die Ausgliederung würden nicht als Sonderdividende ausgeschüttet, sondern in den Ausbau des Glasfaser-Netzes investiert, betonte Moreno. Die neue Tower-Company solle dieselben Aktionäre haben wie die Telekom, einen Börsegang ließ Moreno offen. Die Telekom muss für die Nutzung der Towers Miete bezahlen, Insider schätzen bis zu 270 Millionen Euro im Jahr.
Die ÖBAG muss der Ausgliederung zustimmen und fordert dafür die Verlängerung des 2024 auslaufenden Syndikatsvertrages, der Österreich einige Zugeständnisse garantiert. Die Verhandlungen haben begonnen, Moreno bezeichnete das Klima als konstruktiv und freundschaftlich. Über welchen Zeitraum der neue Vertrag abgeschlossen wird, ließ er offen. Er betonte nur, dass America Movil langfristig Aktionär der Telekom bleiben wolle.
America Movil begann 2015 in Lateinamerika mit der Ausgliederung in ein eigenes Unternehmen. Der Wert des Unternehmens hat sich seitdem um das 2,3-fache erhöht, der Umsatz liegt bei rund 8,6 Milliarden Euro. Heuer ging America Movil mit Sitio Latinoamerica (derzeit mehr als 29.000 Funktürme) an die Börse.
andrea.hodoschek@kurier.at
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