Al Wazzan will Niemetz

Al Wazzan will Niemetz
Der Investor hat erste Gespräche geführt. Der Süßwarenhersteller wartet seit einer Woche auf Geld aus seinem Grundstücksverkauf und schuldet seinen Mitarbeitern 37.000 Euro an Löhnen.

Der Wiener Investor Jamal Al Wazzan, eigentlich Einzelhandels- und Immobilienunternehmer, ist auf den Geschmack der Schwedenbomben gekommen. "Ja, ich hätte Interesse, das Unternehmen und die Marke zu übernehmen und habe auch bereits ein erstes Gespräch dazu mit einem Firmenanwalt geführt", bestätigt er im KURIER-Gespräch. Seit einem Monat beschäftigt er sich mit der möglichen Übernahme, Mitte November sollen die Gespräche intensiviert werden, kündigt Al Wazzan an.

Bei der Süßwarenfirma warten indes noch immer einige der knapp 70 Mitarbeiter auf ausstehende Löhne. Laut dem mit der Gewerkschaft ausverhandelten Zahlungsplan hätten diese bis Mitte Oktober vollständig überwiesen sein sollen. "Eine am 7. Oktober fällige Tranche in Höhe von 37.000 Euro ist noch offen", erklärt Manfred Anderle von der Gewerkschaft Pro-Ge am Dienstagnachmittag. Bis auf diese letzte Tranche seien aber alle "mit geringfügiger Verzögerung" angekommen, sagt er.

Vor wenigen Wochen hat Niemetz das Firmengrundstück im dritten Wiener Gemeindebezirk verkauft, um es zurückzumieten. "Das Geld für den Grundstücksverkauf hätte vergangene Woche eintreffen sollen, das ist aber nicht passiert", erklärt Firmenanwalt Stephan Nitzl. Darum hätten auch die ausstehenden Löhne nicht wie versprochen ausbezahlt werden können. Niemetz versuche die Gehälter dennoch "schnellstmöglich zu überweisen", beteuert der Anwalt.

Brösel soll es auch in der Produktion gegeben haben. Rohstoffe seien zum Teil nicht ausreichend eingelangt und die Bestellungen seien unter den Erwartungen geblieben, ist zu hören. Auch die Präsentation des Sanierungsplanes verzögert sich bereits seit Mitte September. Von Verkaufsgesprächen mit Al Wazzan weiß Niemetz-Anwalt Nitzl nach eigenen Angaben nichts.

Familienbetrieb

Die Firma Niemetz, die neben Schwedenbomben auch die Marken Manja und Swedy produziert, gehört zu 20 Prozent der Firmen-Erbin Ursula Niemetz. 80 Prozent gehören ihrem Lebensgefährten, Niemetz-Geschäftsführer Steve Batchelor.

Al Wazzan hat schon oft mit Übernahmen aufhorchen lassen. Er hat die Modekette Schöps übernommen, das Wiener Kaufhaus La Stafa und ist erst im August zu 50 Prozent bei Sardana-Innenstadtlokale in Wien (Swarowsky, Mostly Mozart, Bang & Olufsen, etc.) eingestiegen.

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