Aktionäre der CA-Immobilien: Liebeswerben aus Moskau

Bank Austria verkürzt Öffnungszeiten in einigen Filialen.
295 Millionen Euro oder 18,50 Euro je Aktie war den Russen der Einstieg wert.

Die an der Wiener Börse notierte CA Immobilien AG bekommt einen russischen Großaktionär. Die Moskauer Finanz- und Immobiliengruppe O1 mit Sitz in Zypern hat der Bank Austria ihren 16,35 Prozent Anteil an der CA Immo abgekauft.

Damit hat sich O1 gegen eine ganze Reihe von Mitbietern, darunter die s-Immobilien AG und die Immofinanz, durchgesetzt. 295 Millionen Euro oder 18,50 Euro je Aktie war den Russen der Einstieg wert. Dmitry Mints, Sohn des O1-Gründers und Eigentümers Boris Mints, will sich mit den 16,35 Prozent aber nicht zufrieden geben. Die russische Gruppe bietet den CA-Immo-Aktionären an, ihnen Aktien zu 18,50 Euro je Stück abzukaufen. Investoren, die jetzt glauben, die Aktie werde von aktuell knapp 16 Euro auf 18,50 hochziehen, irren aber. Denn die Russen wollen nur auf einen Anteil von 26 Prozent aufstocken, also zusätzliche zehn Prozent kaufen. Bekommt die O1 mehr Aktien angeboten, werden die Offerte gekürzt – sprich: Aktionäre können nicht alles verkaufen.

Strategisch verändert der Einstieg der Russen für die CA Immo nicht viel. Die O1 ist bisher ausschließlich auf Bürogebäude in Moskau konzentriert, die CA Immo auf Osteuropa und Deutschland. „Wir haben keine Überschneidungen, wir ergänzen uns“, sagt CA-Immo-Chef Bruno Ettenauer. Beide Gruppen verfügten über ein Immobilienvermögen von jeweils 3,5 Milliarden Euro.

Wachstum im Westen

Für O1 ist der Einstieg bei der CA Immo eine Chance, in ihrem Kerngeschäft Büroimmobilien in Westeuropa zu wachsen. „Wir haben eineinhalb Jahre gesucht, bevor wir auf die CA Immo gestoßen sind“, sagt Mints. Ein Ausweichen auf den Westen wegen der Sanktionen gegen Russland sei kein Grund für das Investment gewesen.

Kommentare