Gutes Börsenjahr erwartet - mit Ecken und Kanten
Während die breite Masse der Bevölkerung wegen der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung, steigender Arbeitslosigkeit, der Krisen in der Ukraine, Griechenland und in Syrien von Zukunftssorgen geplagt wird, herrscht an den Aktienmärkten eitel Wonne.
Seit Jahresbeginn jedenfalls geben ihnen die Zahlen recht. Im EuroStoxx konnten alle 18 Branchen-Indices seit Anfang Jänner deutlich zulegen, die große Mehrzahl davon sogar zweistellig. Nimmt man nur die Entwicklung im Monat Februar, waren die Finanzdienstleister der größte Gewinner mit plus 14,7 Prozent. Sie sind im ersten Schritt ja auch die größten Gewinner des Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank.
"Wegen der tiefen Zinsen werden Anleihen weiter unattraktiv bleiben. Zu Aktien gibt es daher kaum eine Alternative, sagt Harald Schoder, Aktienexperte der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Es dürfte aufwärts gehen, aber es seit mit größeren Kursbewegungen nach oben und unten zu rechen. Eine Absicherung über Stop-Limits sei daher anzuraten.
Erschütterungen
"Kurzfristig sehe ich keinen Grund, warum Aktien fallen sollten", sagt auch David Ganozzi, Manager des Fidelity Patrimoine Fonds. Auf heftige Erschütterungen sollten sich Anleger dennoch einstellen, etwa wenn die USA die Zinsen erhöhen oder unerwartete Krisennachrichten aus irgendeiner Weltenregion kämen. "Mit Überraschungen muss man rechnen", betont er.
Ganozzi hält seinen Fonds für eine gute Absicherungsalternative. Er hat zu Jahresbeginn den Aktienanteil von 30 auf 40 Prozent erhöht, Cash reduziert, Anleihen und Rohstoffe fast unverändert gelassen. Mit der breiten Streuung glaubt er, Schocks gut zu überstehen. In den vergangenen drei Jahren ist das gut gelungen: 8,5 Prozent Performance schaffte der Fonds pro Jahr. Und das ohne allzu große Kursschwankungen.
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