
Symbolbild.
© REUTERS
Airbus-Chef warnt vor Konkurrenz aus China
So werde die Luftfahrt zunehmend von digitalen Technologien und vom Eintritt neuer Wettbewerber in den Markt beeinflusst.
Bei der Telekommunikation habe âdie chinesische Konkurrenz, insbesondere Huawei, innerhalb eines Jahrzehnts die globale Branche mehr oder weniger erobertâ, sagte der frĂŒhere Chef der Deutschen Telekom im âHandelsblattâ (Montag). âSie mögen das Paranoia nennen, aber mich treibt immer eine gewisse Sorge um, wichtige Technologien und Trends zu verpassen.â
So werde die Luftfahrt zunehmend von digitalen Technologien und vom Eintritt neuer Wettbewerber in den Markt beeinflusst, sagte Obermann. âEin neuer, wichtiger kommt aus China.â Dort hat der Flugzeugbauer Comac mit der C919 ein Flugzeug in der GröĂe von Airbus' Verkaufsschlager A320 entwickelt. Die Triebwerke stammen von CFM, einem Gemeinschaftsunternehmen des US-Konzerns General Electric und des französischen Herstellers Safran. 2017 absolvierte die C919 ihren Erstflug. Inzwischen laufen die TestflĂŒge fĂŒr die Zulassung.
Wenn der Airbus-Konzern seine WeltmarktfĂŒhrerschaft in der Luftfahrt auch in 10 oder 15 Jahren noch verteidigen wolle, mĂŒsse er alle möglichen Effizienz- und Innovationsanstrengungen unternehmen, sagte Obermann.
Angesichts des GeschĂ€ftseinbruchs durch die Corona-Krise hat Airbus bereits den Abbau tausender ArbeitsplĂ€tze eingeleitet. Zudem will das Management innerhalb des Konzerns zwei neue Unternehmen fĂŒr die Flugzeugstruktur-Montage in Frankreich und Deutschland schaffen und die Fertigung von Einzelteilen ausgliedern. Die IG Metall und die deutschen BetriebsrĂ€te laufen Sturm gegen die PlĂ€ne.
Ein weitgehendes Aus fĂŒr KurzstreckenflĂŒge, wie zuletzt von GrĂŒnen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ins Spiel gebracht, hĂ€lt Obermann nicht fĂŒr realistisch. Nur ein Siebtel aller FlĂŒge aus Deutschland seien InlandsflĂŒge, âder gröĂere Teil liegt jenseits von 500 Kilometernâ. Diese könne man nicht durch den Schienenverkehr ersetzen, âweil die Zugverbindungen völlig unzureichend sindâ. Um Menschen effizient zu verbinden, mĂŒsste man in den nĂ€chsten Jahrzehnten Zehntausende Kilometer an neuen Schienen quer durch Europa verlegen, sagte Obermann. Bis dahin werde das Fliegen jedoch energieeffizient und emissionsfrei werden.
Jederzeit und ĂŒberall top-informiert
UneingeschrÀnkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.