Addiko Bank schrieb im Halbjahr wieder schwarze Zahlen

Geld sollte per Flugzeug nach Wien geschickt werden
Nach Verlust im Vorjahr. Management sieht langsame Erholung. Risikoumfeld verbessert.

Die börsennotierte Addiko Bank hat im ersten Halbjahr 2021 einen Gewinn nach Steuern von 6,1 Mio. Euro geschrieben. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Verlust von 12,2 Mio. Euro zu Buche. Positiv schlugen sich die niedrigeren Risikokosten im Vergleich zum Vorjahr nieder. Für das Geschäftsjahr 2021 sieht das neue Management-Team Anzeichen für steigenden privaten Konsum und eine bessere Nachfrage.

"Die Erholung verläuft aufgrund der lokalen Beschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 langsamer als erwartet. Insgesamt sehen wir aber eine Verbesserung des makroökonomischen Umfelds und Anzeichen einer beginnenden Belebung der Geschäftsaktivitäten," sagte der CEO der Bank, Herbert Juranek, am Mittwoch laut Aussendung.

Rückstellungen

In den ersten sechs Monaten hat die Bank 10,2 Mio. Euro für Kreditrisiken zurückgestellt. Das ist deutlich weniger als im Vorjahreshalbjahr, in dem es noch 29,2 Mio. Euro waren. Trotz des sich verbessernden ökonomischen Umfeldes will die Addiko Bank ihren vorsichtigen Risikoansatz aber beibehalten, hieß es in der Aussendung.

Das Risikoumfeld verbesserte sich im Halbjahr jedoch etwas. Die notleidenden Bruttokundenforderungen (NPE) gingen auf 238,0 Mio. Euro (Ende 2020: 243,7 Mio. Euro) zurück, die Quote notleidender Kredite (NPE-Quote) lag bei 3,4 Prozent (2020: 3,5 Prozent). Das Exposure in Moratorien ging auf 105 Mio. Euro zurück (Ende 2020: 164 Mio. Euro). Das gesamte Kreditvolumen betrug rund 3,5 Mrd. Euro, nach rund 3,6 Mrd. Euro zum Ende 2020.

Managementwechsel

Das operative Ergebnis erhöhte sich im Periodenvergleich leicht um 2,1 Prozent auf 28,1 Mio. Euro. Die Zahl spiegle die langsame Erholung der Geschäftstätigkeit wider. Darüber hinaus beinhaltet sie die Kosten für den Managementwechsel. Seit Mai steht Juranek an der Spitze der Bank. Zudem gab es einen Wechsel des Risiko- und Finanzvorstandes. Die harte Kernkapitalquote belief sich indessen auf 19,8 Prozent (CET1). Zum Ende des Jahres 2020 stand sie noch bei 20,3 Prozent.

Für das Gesamtjahr rechnet die Bank weiterhin mit Bruttokundenforderungen in Höhe von rund 3,5 Mrd. Euro und einem Nettobankergebnis auf dem Niveau des Vorjahres (2020: 234,5 Mio. Euro) an. In den beiden Fokusbereichen Konsumenten sowie KMU soll es ein Wachstum bei den Forderungen von mehr als 5 Prozent geben. Die Kreditrisikokosten sollen bei maximal 1 Prozent auf durchschnittliche Forderungen an Kunden liegen.

Zweite Dividende

Darüber hinaus will das Management weiter an der geplanten Ausschüttung der zweiten, bedingten Dividende von 39,6 Mio. Euro (2,03 Euro je Titel) festhalten. Die EZB hat ihre empfohlene Dividendenbeschränkung im Juli aufgehoben, das heißt die Beschränkung wird nicht über den September hinaus verlängert.

Die Addiko Bank ist 2015 aus den Hypo-Alpe-Adria-Südosteuropabanken hervorgegangen. Seit 2019 notiert die Bank an der Wiener Börse.

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