Mit der dahinterstehenden paybox Bank hat die A1 Gruppe aber einiges vor. Vor Kurzem wurde sie in A1 Bank umbenannt.
Angeboten werden derzeit vor allem Kreditkarten, die auf Nachhaltigkeit oder Services rund ums Reisen fokussiert sind. Seit dem vergangenen Jahr ist auch eine kostenfreie Karte erhältlich, allerdings mit limitierten Einkaufsrahmen. Damit können etwa kontaktlose Bezahlmöglichkeiten und die mobilen Bezahldienste Google Pay oder Apple Pay ausprobiert werden, sagt Michael Wolczyk, der seit knapp 2 Jahren die A1 Bank leitet und davor bei Telekomfirmen aber auch bei Banken in Deutschland tätig war.
Warum aber braucht ein Mobilfunker eine eigene Bank? Es mache Sinn, dass ein Telekommunikationsunternehmen sich Finanzprodukte ansehe, sagt Wolczyk. Weder wolle man etablierten Banken Konkurrenz machen, noch als Fintech oder Neobank reüssieren. Man wolle aber Finanzprodukte im Kontext des Unternehmens entwickeln und anbieten.
Konsumkredite und Smartphones mieten
Das umfasse digitale Finanzdienstleistungen ebenso wie Finanzierungslösungen für Produkte, die von A1 vertrieben werden, etwa Highend-Smartphones, aber auch Balkonkraftwerke, sagt Wolczyk. Konsumkredite seien dabei ebenso vorstellbar wie Miet- oder Abo-Modelle für Geräte, wie sie von dem Konzern in Südosteuropa bereits angeboten werden. Man wolle eine Bank für A1-Kundinnen und Kunden sein.
Dazu wurde personell aufgestockt, aber auch in Technik investiert. Angeschafft wurde ein neues Kernbankensystem, das vor Kurzem implementiert wurde. Zum Einsatz kommt es auch bei Gutscheinkarten, die in Deutschland seit 10 Jahren gemeinsam mit der Supermarktkette Edeka angeboten werden. Im Fokus der Bank stehe aber ganz klar das Privatkundengeschäft, sagt Wolczyk.
Im Zuge der Neuausrichtung wurde innerhalb der A1-Gruppe eine Abteilung aufgebaut, die sich unterschiedliche Finanzprodukte ansieht, Lösungen sollen dabei auch in Zusammenarbeit mit Fintechs oder Neobanken erarbeitet werden, erzählt Wolczyk. Bankinfrastruktur könne dabei ebenso Thema sein wie Risikobewertung und Kundenbeziehungsmanagement. Kreditkarten, die von der A1 Bank derzeit physisch angeboten werden, könnten künftig auch rein digital ausgegeben und auf neuen Handys verfügbar gemacht werden, sagt Wolcyzk.
Was wird jetzt aus dem mobilen Bezahldienst paybox? Der Dienst habe gegen Google Pay und Apple Pay, die zwar später gestartet sind, aber darauf aufbauen konnten, weltweit auf Millionen Geräten vertreten zu sein, wenig Chancen gehabt, meint Wolczyk. Als paybox an den Start ging, sei das meistverkaufte Handy das Nokia 3310 gewesen, das nicht einmal eine Kamera hatte. Dass ein Handy mehr sein könne als ein Telefon habe sich erst langsam im Bewusstsein der Nutzer festgesetzt.
Von Scheitern will der A1-Bank-Chef im Zusammenhang mit dem Bezahldienst aber nicht sprechen. Man sei vielleicht zu früh dran gewesen, habe aber auch viel gelernt. Im Fokus stehe paybox jedenfalls nicht mehr. Beim Handyparken in Wien soll es auch weiterhin zum Einsatz kommen, sagt Wolczyk: "Ablaufdatum gibt es keines."
Kommentare