Auch die Verbreitung von smarten Uhren, mit denen ebenfalls kontaktlos bezahlt werden kann, hat zuletzt um mehr als 45 Prozent zugenommen, wie der von Mastercard erhobene Digital Payment Index 2023 ergab. Darin werden Infrastruktur, Wissen zu und Nutzungsverhalten von bargeldlosen und digitalen Bezahlmethoden erfasst. Zuwächse gab es in allen Bereichen.
Kontaktloses Bezahlen
Kontaktloses Bezahlen mit Debit- oder Kreditkarte gilt bei Kartenzahlungen im Handel mittlerweile als Standard. Das während der Corona-Pandemie erfolgte Anheben der Limits auf 50 Euro habe zu keiner relevanten Zunahme von Betrugsfällen geführt, sagte Mastercard-Digitalexperte Piotr Kwasniak.
In der Gastronomie, im Kleingewerbe aber auch bei Taxlern gebe es noch vereinzelt Lücken beim Einsatz von Bezahlterminals. Die Verbreitung ist aber auch im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Ende 2022 gab es in Österreich insgesamt 191.000.
Österreich bleibt Bargeldnation
An rund 5.000 davon in Supermärkten kann auch Bargeld behoben werden. Im vergangenen Jahr wurde das mehr als drei Millionen Mal genutzt. Vor allem in ländlichen Gemeinden, die kaum oder gar nicht mehr über Bankomaten verfügen, könne das zur Bargeldversorgung der Bevölkerung beitragen, sagte Brönner.
Bargeldabhebungen mit Karten an den rund 9.000 Bankomaten in Österreich haben zuletzt leicht abgenommen, belaufen sich aber immer noch auf 47 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu wurden 2022 Kartenzahlungen in der Höhe von 41 Milliarden Euro durchgeführt. "Österreich ist nach wie vor eine sehr starke Bargeldnation", sagte Brönner.
Mit Blick auf die sommerliche Debatte, das Recht auf Bargeld in den Verfassungsrang zu erheben, warnen die Mastercard-Manager vor Schnellschüssen. Durch die verpflichtende Bargeldzahlung könnten viele Geschäftsformen, etwa das Click&Collect, bei dem online bestellt und die Ware im stationären Handel abgeholt wird, eingeschränkt werden. Es brauche in jedem Fall eine wohlüberlegte Liste an Ausnahmen, so Brönner.
Umstellung auf Debit-Karte vor Abschluss
Die Umstellung auf die neue Debit-Karte, die die Maestro-Karte ersetzt und mit der auch online bezahlt werden kann, werde in Österreich noch heuer abgeschlossen, sagte Brönner. 10 Millionen der Karten seien bereits im Umlauf. Knapp 35 Prozent nutzen sie auch bereits für Zahlungen im Online-Handel.
Neben dem Auto könnten künftig auch der Fernseher, der Kühlschrank oder die Wärmepumpe zum Zahlungsmittel werden, sagte der Mastercard-Manager. Dann könnten Lebensmittelkäufe, Filme bei Streamingdiensten oder Klimatisierungsfunktionen direkt von den Geräten gekauft werden.
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