9 Geldtipps für den Sommerurlaub
Urlaubszeit ist für die meisten Österreicher auch Reisezeit. Wer eine Reise plant, sollte sich jedoch rechtzeitig über die übliche Zahlungsmethode im Urlaubsland informieren. Denn es gibt einiges rund ums Bezahlen und Geldbeheben im Urlaubsland zu beachten, auch um Kostenfallen zu vermeiden.
Geld vor Reiseantritt bei der Hausbank wechseln
Fremdwährung sollte, wenn benötigt, idealerweise noch vor Urlaubsantritt besorgt werden – am einfachsten geht das bei der Hausbank. „Von Wechselstuben bekommt man in den Destinationen einen schlechteren Kurs angeboten und oft fallen noch hohe Spesen an. Wer sich vor dem Urlaub schon über den Währungskurs und mögliche Schwankungen informiert, kann Geld sparen – beziehungsweise mehr für seinen Euro bekommen“, erklärt
Ertan Piskin, Zahlungsexperte der Erste Bank und weiter: „Bargeld sollte man für Ausgaben wie Taxifahrten, Snacks oder Eintritte immer mit dabeihaben – gerade für kleine Beträge.“
Bargeldbehebungen mit Kreditkarte vermeiden
Wird Bargeld abgehoben, sollte man dies tunlichst nicht mit der Kreditkarte tun. Piskin: „Zur Bargeldbehebung sind Kreditkarten nicht gedacht, hier fallen schon bei kleinen Abhebungen hohe Gebühren an.“
Geo-Control deaktivieren, um weltweit Bargeld abheben zu können
Geldbehebung außerhalb des Euroraums ist mit einer Debitkarte am günstigsten. Aber Achtung: In manchen Ländern werden vom Geldausgabeautomaten-Betreiber zusätzliche Behebungsentgelte verrechnet – darauf muss allerdings vor der Behebung hingewiesen werden und der Vorgang kann noch abgebrochen werden. In Destinationen außerhalb Europas ist Geo-Control bei der Debitkarte automatisch aktiviert. „Durch Geo-Control lässt sich dann kein Bargeld beheben. Das ist eine Sicherheitsfunktion, die den Kartenmissbrauch verhindert. Die Funktion lässt sich für die Dauer des Aufenthalts aber ganz einfach aussetzen“, so Piskin.
Bargeld in Fremdwährung beheben
Das Umrechnen in die Heimwährung am Geldausgabeautomaten in Nicht-Euro-Ländern kann zu hohen Gebühren führen, da die Geldautomaten oftmals einen fixen, schlechteren Wechselkurs in Euro anbieten. Die Abbuchung sollte stattdessen in der Fremdwährung durchgeführt werden.
Potenzielle Bargeldobergrenzen im Urlaubsland beachten
Barzahlungen können in einigen Ländern nur bis zu einer bestimmten Höhe vorgenommen werden. Dies trifft auch auf EU-Länder zu, so können Beträge in Griechenland nur bis 500 Euro bar bezahlt werden, im Urlaubsfavorit Italien liegt sie bei 1.000 Euro. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig über die Bargeldobergrenze in der Zieldestination zu erkundigen.
Akzeptanz von Kreditkarten im Urlaubsland prüfen – selbst in Europa
„In Skandinavien kann man sich das Bargeld-Abheben definitiv sparen, denn hier wird alles mit Karte bezahlt. In vielen Lokalen wird überhaupt kein Bargeld mehr akzeptiert und man sieht beim Eingang ‚No Cash‘-Schilder“, erklärt Mario Mathera, Country Manager Global Payments Österreich. Kartenzahlungen sind auch im Mittelmeerraum sehr beliebt, allerdings muss man manchmal nachfragen, da die Terminals unter dem Tisch aufbewahrt werden. „In den Balkanstaaten lohnt es sich, etwas Bargeld bei sich zu haben – in Bulgarien akzeptieren die Geschäfte noch in begrenztem Umfang Bargeld. In Rumänien hat sich die Situation jedoch stark verbessert – das Land hat im Januar ein neues Gesetz verabschiedet, wonach Geschäfte mit höheren Umsätzen Karten akzeptieren müssen. Wenn Sie also Rumänien besuchen, gehen Sie in größere Geschäfte oder nehmen Sie Bargeld mit“, so Mathera.
Kartenzahlung in Nicht-Euro-Ländern in Landeswährung
Außerhalb des Euroraums sollte immer in Landeswährung gezahlt werden, denn Zahlungen in Euro gehen meist mit einer schlechten Kursabrechnung einher. Möchte man im Nicht-EU-Ausland doch in der eigenen Währung bezahlen, kann DCC oder Dynamische Währungsumrechnung ein sehr nützliches Instrument sein. Mathera: „Wenn Sie im Ausland mit Ihrer Karte bezahlen, erkennt das Terminal eine ausländische Karte und bietet Ihnen eine Zahlung in Ihrer eigenen Währung an. Das bedeutet, dass Sie sofort wissen, wie viel Sie in Ihrer Heimatwährung bezahlen. Dies ist äußerst hilfreich, wenn man außerhalb des Euro-Raums reist, viele Länder mit unterschiedlichen Währungen besucht und sich beim Zählen der Wechselkurse verirrt. Aus diesem Grund nutzen zum Beispiel asiatische Touristen DCC häufig. DCC ist eine Dienstleistung, für die Sie eine geringe Gebühr zahlen.“
Reiseversicherung der Kreditkarte prüfen
Kreditkartenverträge beinhalten oft umfassende Reiseversicherungen wie Gepäck, Behandlungskosten, Krankenrücktransport oder Reisestorno und machen eine vom Reiseveranstalter angebotene Versicherung gar nicht notwendig. „Informieren Sie sich deshalb schon bei der Buchung des Urlaubs über etwaige Vorteile, die ihnen Ihre Kreditkarte bietet und sparen Sie unnötige Kosten“, rät Piskin.
Mobiles Bezahlen zur Sicherheit aktivieren
Die Zahlung mit Karte ist eine sehr sichere Zahlungsmethode. Wenn die Karte verloren geht oder gestohlen wird, kann man sie schnell deaktivieren, indem man die Bank anruft. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Dieb Ihre PIN kennt, ist äußerst gering – es sei denn, Sie schreiben sie neben die Karte in Ihrer Geldbörse“, so Mathera und weiter: „Noch sicherer ist das Bezahlen per Telefon oder Uhr, denn diese Geräte sind biometrisch oder manuell gesperrt. Wir registrieren so gut wie keine verdächtigen Transaktionen mit Telefonen und Uhren, es ist derzeit die sicherste Art zu bezahlen. Wir empfehlen diese Zahlungsmethode sogar sehbehinderten Menschen, weil sie dank Voiceassistant-Programmen an Ihren Geräten niemand austricksen und zu hohe Beträge abbuchen kann.“
Kommentare