8 Tipps gegen hohe Handykosten im Urlaub

8 Tipps gegen hohe Handykosten im Urlaub
Selfies, Navi, Apps: Sorgloser Umgang mit dem Smartphone kann im Ausland teuer werden. Muss aber nicht.

Per Google Maps nach dem Hotel gesucht, rasch noch ein Selfie vom Strand nach Hause geschickt – und schon kostet der Urlaub weit mehr als erwartet. Für Smartphone- und Tablet-Besitzer birgt die Datennutzung im Ausland – besonders außerhalb der EU – noch immer ein enormes Kostenrisiko. So kostet der Datentransfer in EU-Urlaubsländer 24 Cent pro MB, in Nicht-EU-Ländern wie der Türkei oder Ägypten zwischen fünf und 20,8 Euro.

Hohe Handy-Rechnungen können aber schon vor Reiseantritt vermieden werden. Hier einige Tipps der Konsumentenschützer.

1.SMS nutzen Am meisten spart, wer im Ausland nur SMS nutzt. Vor allem aus Nicht-EU-Ländern ist das Versenden von SMS deutlich billiger als telefonieren, haben die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) ermittelt. Beispiel Türkei: 7,2 bis 49 Cent/SMS.

2. Passiv ist billiger Eingehende Anrufe entgegenzunehmen, kostet innerhalb der EU sechs Cent pro Minute, selbst nach Hause zu telefonieren hingegen 22,8 Cent pro Minute.

3. Keine Freiminuten Achtung: Die in Österreich gültigen Freiminuten bei vielen Smartphone-Tarifen können bei Telefonaten im Ausland häufig nicht genutzt werden.

4. Roamingpakete Die Mobilfunker bieten für die Urlaubszeit eigene Roamingpakete an. Dabei wird zum Pauschalpreis eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten erworben. Die Preise dafür sind laut AK-Vergleich gegenüber dem Vorjahr gleichgeblieben. T-Mobile reduzierte den Tarif Travel & –Surf Unlimited von 20 auf 15 Euro. Die Angebote unterscheiden sich dabei in vielen Punkten voneinander, etwa bei den abgedeckten Ländern oder Kündigungsmodalitäten.

5. Wertkarten Bei vielen Wertkarten-Handys können Gesprächsminuten fürs Ausland (Sondertarife) auch im Vorhinein gekauft werden, z.B. bei Bfree 50 Minuten für 9,90 Euro oder bei T-Mobile 20 Minuten für fünf Euro. "Konsumenten müssen aber auf die beschränkte Verbrauchsdauer aufpassen", mahnt die AK.

6. Gratis-WLAN In vielen Hotels sowie an vielen öffentlichen Plätzen wird Gratis-WLAN angeboten. Dies spart Kosten, aber: "Unbekanntes WLAN ist ein mögliches Einfalltor für Angreifer wie Hacker oder Viren", mahnt Telekom-Regulator Johannes Gungl. Die Verbindung zum WLAN sollte ausschließlich manuell hergestellt werden.

7. Datenkontrolle Video- oder Navi-Apps via GPS sind wahre Datenfresser. Viele Stadtpläne etc. können vorab gespeichert werden und sind daher auch offline verwendbar. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaltet die mobilen Datendienste schon vor der Urlaubsreise ab (via Einstellungen).

8. Mobilbox Wer seine Mobilbox abhören will, zahlt meist genau so viel wie bei einem Gespräch nach Österreich. Geht ein Anruf auf die Mailbox, weil niemand abhebt, können außerhalb der EU sogar doppelte Kosten anfallen.

Weitere nützliche Tipps finden Sie auf der Konsumenten-Seite der Telekom-Regulierungsbehörde RTR.

Den Roaming-Preisvergleich der Arbeiterkammer finden Sie hier.

Soziale Medien wie Facebook, YouTube oder WhatsApp, aber auch die von der EU verordnete Absenkung der Roaming-Gebühren haben die mobile Internet-Nutzung im Urlaub kräftig angekurbelt. Laut Eurobarometer greift bereits ein Viertel aller Reisenden auch im Urlaub via Handy auf soziale Netzwerke zu.

Die Österreicher zeigen sich im Urlaub besonders preisbewusst. Während 42 Prozent der heimischen Kunden im EU-Ausland das Handy abschalten, sind es im EU-Durchschnitt nur 28 Prozent. Jeder Sechste deaktiviert Datenroaming, jeder Siebente nutzt einen Tarif mit inkludiertem Roaming oder ein Zusatzpaket.

Roaming-Aus Mitte 2017

Die Umsetzung eines grenzenlosen EU-Telekom-Marktes ohne Auslandsgebühren wird voraussichtlich Mitte 2017 erfolgen. Darauf haben sich Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments in der Nacht auf Dienstag in Brüssel geeinigt. Telekom-Betreiber sollen aber bei Kunden, die häufig im EU-Ausland telefonieren, surfen oder SMS verschicken, weiter bestimmte Gebühren verrechnen können.

Das von der EU eigentlich schon für 2015 geplante Roaming-Aus scheiterte bisher am Bedenken mehrerer Mitgliedsländer, darunter auch Österreich, und an der Verknüpfung mit dem heiklen Thema Netzneutralität. Den rund 2,6 Mio. heimischen Mobilfunk-Kunden, die ihr Handy auch im EU-Ausland nutzen, kostet das verspätete Roaming-Aus allein heuer mindestens 50 Mio. Euro, errechnete das Tarif-Vergleichsportal durchblicker.at.

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