700-Kilometer-Batterie: Die nächste E-Auto-Revolution aus China

A girl sits inside a BYD car during the 15th Shanghai International Automobile Industry Exhibition in Shanghai April 21, 2013. BYD Co, one of the better known Chinese brands thanks to a stake held by billionaire U.S. investor Warren Buffett, may stop making conventional gasoline-fuelled cars within two years and focus on 'new energy' battery models as part of a "re-birth plan" to arrest a slump in sales. REUTERS/Carlos Barria (CHINA - Tags: BUSINESS TRANSPORT)
Jedes zweite Elektroauto weltweit ist auf Chinas Straßen unterwegs. Der Markt wächst sogar in diesem Jahr, wo der Konsum im Land in der Krise steckt.

China ist die E-Auto-Nation schlechthin. Nicht nur, dass chinesische Konzerne seit Jahren die meisten Elektrofahrzeuge weltweit herstellen, sie produzieren seit 2022 auch insgesamt die meisten Autos - und ließen damit japanische und deutsche Firmen hinter sich. Das liegt vor allem am Trend hin zu E-Autos, von denen weltweit die Hälfte auf Chinas Straßen unterwegs ist.

Der heimische Elektrofahrzeughersteller BYD stellte im April einen weiteren Meilenstein auf: Er verkaufte erstmals mehr Fahrzeuge als der Volkswagen-Konzern, der in China seit Jahren an der Spitze der Autohersteller stand. BYD baute dabei innerhalb eines Jahres den eigenen Marktanteil um fast 70 Prozent aus - Tendenz weiter steigend.

700-Kilometer-Batterie: Die nächste E-Auto-Revolution aus China

Neben der umfassenden staatlichen Förderung von Unternehmen, die E-Autos herstellen, sind auch die ständigen technischen Innovationen ein Grund für die zunehmende Beliebtheit im Reich der Mitte. Bei der Batterietechnologie ist das Land etwa seit Jahren führend, was auch daran liegt, dass das Land die meisten natürlichen Ressourcen zur Herstellung von Batterien beherbergt.

Neue Super-Batterie: 400 Kilometer nach 10 Minuten Ladezeit

So stellte Chinas größter Batterieproduzent CATL am Mittwoch etwa eine neue Fahrzeugbatterie vor, die eine Reichweite von rund 700 Kilometern in einer einzigen Ladung zurücklegen können soll. Die sogenannte "Shenxing"-Zelle soll außerdem nach nur zehn Minuten Ladezeit bereits Energie für 400 Kilometer Reichweite liefern können. Zum Vergleich: Der US-Konkurrent Tesla wirbt bei seiner "Supercharger"-Batterie mit 275 Kilometern Reichweite nach 15 Minuten Ladezeit.

➤ Lesen Sie auch: Elektroauto versus Verbrenner - was ist ökologischer?

Aus Sicht von CATL soll das neue Batterie-Modell eine "Ära des superschnellen Ladens" einläuten, die Massenproduktion noch in diesem Jahr beginnen. Erhältlich wäre sie dann ab dem ersten Quartal 2024 - und ab dann wohl auch bereits in vielen E-Autos chinesischer Hersteller eingebaut.

E-Auto-Markt wächst selbst inmitten der drohenden Krise in China

Der E-Auto-Markt ist auch außergewöhnlich, weil er einer der wenigen in China ist, die aktuell wachsen - trotz der um sich anbahnenden wirtschaftlichen Krise im Land. Die unsichere Situation infolge der Null-Covid-Ära hat dazu geführt, dass die meisten Chinesen ihr Geld lieber sparen, als auszugeben. So ging auch der Verkauf von Pkw in diesem Jahr bereits um 13 Prozent zurück.

Gleichzeitig sind ausländische Investoren vorsichtig, ihrerseits Summen im Land zu investieren. Die sinkende Nachfrage führt dazu, dass die Preise fallen und weniger Geld im Umlauf ist - Ökonomen befürchten deshalb eine Deflation.

➤ Hier lesen Sie mehr zu der drohenden Krise: Warum China die USA wahrscheinlich nie überholen wird

Kommentare