300 Reichste der Schweiz wurden trotz Coronakrise reicher

300 Reichste der Schweiz wurden trotz Coronakrise reicher
Die Familie des Ikea-Gründers Kamprad steht an der Spitze, die Blochers sind in den Top five.

Die Vermögen der 300 reichsten Personen in der Schweiz sind in diesem Jahr trotz Coronakrise gewachsen. Den Spitzenplatz belegt erneut die Familie des verstorbenen Ikea-Gründers Ingvar Kamprad. Unter den fünf Reichsten findet sich neu die Familie Blocher.

Knappes Plus

Während viele Menschen aufgrund von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit um ihr Gespartes bangen, haben die 300 Reichsten der Schweiz ihren Besitzstand im Corona-Jahr weiter ausgebaut. Konkret stiegen die Vermögen insgesamt um 5 Milliarden auf total 707 Milliarden Franken (654 Milliarden Euro). Oder anders ausgedrückt: Würde das Vermögen der 300 Reichsten des Landes auf die Bevölkerung verteilt, erhielte jede Person 82.500 Franken bar auf die Hand, wie das Wirtschaftsmagazin "Bilanz" am Donnerstag schrieb.

Das Plus falle mit 0,7 Prozent im Vergleich zu früheren Jahren aber eher knapp aus. In den letzten zehn Jahren davor seien die Vermögen der 300 Reichsten zusammengenommen im Schnitt um jährlich 26 Milliarden Franken oder 5,8 Prozent angeschwollen.

Stärker als Schweizer BIP

Pro Kopf kommen die 300 reichsten Schweizer somit auf knapp 2,4 Milliarden Franken. Im Jahr 1989 waren es laut "Bilanz" gerade mal 660 Millionen. Das Durchschnittsvermögen der Vermögenden ist also um den Faktor 3,6 gewachsen. Das Bruttoinlandprodukt der Schweiz pro Kopf ist im selben Zeitraum "nur" um den Faktor 2,7 gestiegen.

Laut "Bilanz" kommen die zehn Reichsten unter den Reichen zusammen auf ein Besitztum von 220 Milliarden Franken. Ganz oben an der Spitze seit nunmehr 19 Jahren stehen die im Waadtland ansässigen Brüder Jonas, Peter und Mathias Kamprad, die seit dem Tod ihres Vaters und Ikea-Gründers Ingvar Kamprad den Konzern leiten und damit über ein Möbelimperium wachen, das mit rund 56 Milliarden Franken bewertet wird.

Vorstoß

Gefolgt werden die Kamprad-Brüder vom Familienverbund Hoffmann und Oeri, der gemäß "Bilanz" mit der Beteiligung am Pharmakonzern Roche innerhalb Jahresfrist 2 Milliarden an Wert zulegte und nun 29 bis 30 Milliarden Franken schwer ist. Den letzten Podestplatz sicherte sich Chanel-Großaktionär Gérard Wertheimer mit 25 bis 26 Milliarden.

Neu in die Top five vorgestoßen sind die Blochers. Das familiäre Vermögen ist laut "Bilanz" innerhalb eines Jahres um rund 4 Milliarden Franken angewachsen. Dies vor allem, weil die Aktien der Ems-Chemie, kontrolliert von der Familie Blocher, in diesem Jahr einen starken Wertzuwachs erfuhren. Mit einem Vermögen von 15 bis 16 Milliarden belegen die Blochers Rang fünf unter den 300 Reichsten.

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