267 Mrd. Dollar für US-Wirtschaft

267 Mrd. Dollar für US-Wirtschaft
Frisches Geld: Die US-Notenbank wird ihre in diesem Monat auslaufende "Operation Twist" bis Ende des Jahres zu verlängern.

Die US-Notenbank Fed greift der lahmenden Wirtschaft im Land weiter unter die Arme. Sie beschloss am Mittwoch, ihre in diesem Monat auslaufende "Operation Twist" bis Ende des Jahres zu verlängern und dafür 267 Mrd. US-Dollar (210 Mrd. Euro) in die Hand zu nehmen. Durch ein Umschichten ihrer Vermögensbestände will sie die langfristigen Zinsen weiter senken und damit Kredite tendenziell billiger machen.

Den bereits sehr niedrigen Leitzins beließ Fed-Präsident Ben Bernanke in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Zugleich erneuerte die Notenbank ihr Bekenntnis, den Schlüsselzins bis mindestens Ende 2014 auf sehr niedrigem Niveau zu belassen.

Im Rahmen der neuen "Operation Twist" wird die Notenbank bis Ende des Jahres weiterhin langlaufende Papiere kaufen. Zugleich sollen kurzlaufende Staatsanleihen abgestoßen werden. Eine erste Runde solcher Käufe im Volumen von 400 Mrd. Dollar läuft diesen Monat aus. Auf den Ankauf von Staatsanleihen in großem Stil verzichtet die Fed allerdings.Von 2008 bis 2011 pumpte die Fed durch Anleihenkäufe von 900 Mrd. Dollar neues Geld ins System.

Die US-Börsen goutierten zunächst den Schritt und drehten ins Plus, gaben dann aber die Gewinne wieder ab.

Pessimismus fürs Frühjahr

Die Fed blickt deutlich skeptischer auf Arbeitsmarkt und Konjunktur als noch im Frühjahr. Sie rechnet nach der am Mittwoch vorgelegten Projektion für dieses Jahr mit einer Arbeitslosenquote von 8,0 bis 8,2 Prozent. Im April hatte sie 7,8 bis 8,0 Prozent veranschlagt. Die Fed geht zudem davon aus, dass die Rate nächstes Jahr nur auf 7,5 bis 8,0 Prozent sinken wird und ist auch damit skeptischer als im Frühjahr.

Die Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der Fed ebenfalls weniger rasch auf Trab kommen, als noch im April angenommen: Die Zentralbank rechnet mit einem Anziehen der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 1,9 bis 2,4 Prozent. Im April hatte sie noch ein Wachstum von bis zu 2,9 Prozent des BIP geschätzt. 2013 soll das Bruttoinlandsprodukt dann um 2,2 bis 2,8 Prozent zulegen. Damit liegt die Fed ebenfalls klar unter der April-Projektion von 2,7 bis 3,1 Prozent.

Den angemessenen Zeitpunkt für eine Zinserhöhung sehen nunmehr sechs Notenbanker erst im Jahr 2015. Im Frühjahr waren es nur vier. Für 2014 plädierten wie im April sieben Zentralbanker.

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