150 Flüge gestrichen: Passagiere bleiben cool

Am Flughafen Wien hofft man auf wenig "Gestrandete" trotz Streiks.
Der Streik der Lufthansa-Piloten wirkt sich auch auf Reisende in Österreich aus.

Rund 500.000 Fluggäste müssen sich von Mittwoch bis Freitag einen Plan B für ihre Flugreise überlegen, denn ihre Flüge mit der Lufthansa sind ersatzlos gestrichen. Der Pilotenstreik hat auch Auswirkungen auf Passagiere in Wien-Schwechat. Dort sorgten sich schon am Dienstag die ersten Reisenden um ihre Flüge. "Wir haben viel mehr Anfragen als normalerweise. Die Leute können sich einfach nicht vorstellen, dass die Flüge komplett ausfallen", erzählt Angela Brand vom Info-Stand am Flughafen Wien.

Größere Maschinen

Doch tatsächlich gibt es für 84 Lufthansa-Flüge von und nach Wien und 66 Germanwings-Flüge keinen Ersatz. Auch die Terminals in Graz und Salzburg sind betroffen. Die Austrian Airlines, eine Tochter der Lufthansa, streikt nicht mit. Seitens der AUA bemüht man sich deshalb um Schadensbegrenzung und fliegt während des Streiks mit größeren Maschinen, um gestrandete Passagiere mitnehmen zu können (Aktuelle Informationen auf der AUA-Homepage).

Auslöser des Unmuts der Piloten ist die geplante Streichung der Übergangsrenten, die es ihnen bislang ermöglichten, vorzeitig aus dem Beruf auszusteigen (mehr dazu).

"Die Protestaktion wird der Lufthansa einen zweistelligen Millionenbetrag kosten", erklärt der Sprecher des Unternehmens Boris Ogursky. Doch die Ersparnis, die das Unternehmen durch die Streichung der Renten machen würde, beläuft sich laut Schätzungen auf eine Milliarde Euro. Es lohnt sich also zu streiken, finden zumindest die 5400 Piloten.

150 Flüge gestrichen: Passagiere bleiben cool
lufthansa streik
Als sich der KURIER am Dienstag am Flughafen Wien umhört, können viele die drastische Vorgehensweise nachvollziehen: "Anscheinend ist das die einzige Möglichkeit, wie sich die Piloten Gehör verschaffen können", sagt Passagier Georg Weidlinger. Auch andere Passagiere sehen den Streik locker: "Wenn man im Vorfeld davon weiß, kann man sich darauf einstellen und gleich anders buchen", sagt Sarah Herzog, als sie sich gerade auf den Weg zum Gate macht.

Ob die Streiks Ergebnisse bringen, wird sich laut Lufthansa in den nächsten Verhandlungen zeigen.

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