14.000 Beschäftigte beteiligten sich laut IG Metall an Warnstreiks bei Airbus

Symbolbild.
Protest gegen Pläne zur Neuaufstellung der zivilen Flugzeugfertigung. Gewerkschaft fordert Zusagen für Standorte und Jobs.

An den Warnstreiks bei Airbus haben sich nach Angaben der IG Metall bis zum Freitag mehr als 14.000 Beschäftigte an sechs deutschen Standorten des Flugzeugbauers beteiligt. In den norddeutschen Werken Bremen, Hamburg, Nordenham, Stade und Varel sowie in Augsburg in Bayern seien komplette Schichten in der Produktion ausgefallen, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Die Arbeitsniederlegungen hatten am Donnerstag begonnen und sollen teils bis zum Wochenende dauern.

Der Protest richtet sich gegen die im April veröffentlichten Pläne, die zivile Flugzeugfertigung neu aufzustellen. Die größte deutsche Gewerkschaft spricht von einer "sinnlosen Spaltung" und besteht auf Zusagen zur Sicherung von Standorten und Jobs bis weit ins kommende Jahrzehnt.

Bereit zu "kämpfen"

"Die Werke stehen still, und die Hallen sind leer. Auch viele Beschäftigte aus Konstruktion und Verwaltung beteiligen sich von zuhause aus an den Warnstreiks und verweigern die Arbeit", sagte der norddeutsche Bezirksleiter der IG Metall, Daniel Friedrich. "Mit einem fairen Zukunftspaket für alle Beschäftigten und Standorte lässt sich der Konflikt schnell lösen", fügte er hinzu. Die hohe Beteiligung an den Warnstreiks zeige, "dass die Kolleginnen und Kollegen bereit sind, weiter für die Zukunft ihrer Arbeitsplätze und Standorte zu kämpfen". Friedrich hatte bereits von einem anstehenden "Großkonflikt" gesprochen, sollte es nicht bald eine Lösung geben.

Airbus wollte eigentlich Anfang 2022 die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen in einem neuen Tochterunternehmen zusammenfassen. Betroffen wären die Airbus-Werke Stade, Teile des Standorts Hamburg sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit drei der vier Augsburger Werke und den Standorten Bremen und Nordenham. Zudem will der Flugzeugbauer die Teilefertigung bei Premium Aerotec in Augsburg, im friesischen Varel und in Rumänien an einen Investor verkaufen.

Perspektive über 2030 hinaus gefordert

Airbus hat nach eigener Aussage Milliardeninvestitionen und "umfassende Garantien" zu Standorten und Beschäftigungsbedingungen an den Standorten zugesagt. Der Gewerkschaft gehen die Zusagen nicht weit genug. So verlangt sie eine Perspektive über das Jahr 2030 hinaus.

Für Airbus kommt die Eskalation zur Unzeit, denn der Flugzeugbauer ist kurz vor Jahresende bei den für 2021 geplanten 600 Auslieferungen im Rückstand. Nach unbestätigten Informationen aus Branchenkreisen dürften bisher rund 500 Flugzeuge an Kunden geliefert worden sein. "Wir müssen die Ärmel hochkrempeln, das wird eine Jahresendrally, da brauchen wir jeden Mann an Deck", hieß es aus dem Unternehmen zu den Warnstreiks.

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