100 Millionen Euro für Hypo Österreich

100 Millionen Euro für Hypo Österreich
Inder und heimische Immo-Gruppe im Finale.

Der Druck der EU zur raschen Verkleinerung der notverstaatlichten Hypo Alpe-Adria-Bank wirkt: Das Institut will Ende dieser Woche den Verkauf der Österreich-Tochter im Grunde fixieren. Rund 100 Millionen Euro soll der Käufer für die heimische Bank auf den Tisch legen. Das mag für manche nach einer hohen Summe für die kleine Bank klingen, die mit 450 Mitarbeitern über rund drei Milliarden Euro Geschäftsvolumen verfügt.

Für die Hypo aber ist es ein Verlustgeschäft. Die Österreich-Tochter steht mit 130 Millionen Euro in den Büchern. Die im Verkauf nicht erzielten 30 Millionen Euro müssen abgeschrieben werden. Der Hypo-Aufsichtsrat wird am Freitag über die Details der zwei Angebote diskutieren: Zum einen will der indische Infrastrukturfinanzierer Srei die Hypo Österreich, um damit einen Fuß in den europäischen Bankenmarkt zu setzen. Zum anderen rittert eine österreichische Immobiliengruppe um die Bank. Alle anderen Offerte – dem Vernehmen nach hat eine tschechische Gruppe und ein Weißrusse Interesse gezeigt – werden als wenig erfolgversprechend eingestuft.

Eignungstest

Das letzte Wort hat die Finanzmarktaufsicht. Denn sie muss den neuen Hypo Österreich-Eigentümer auf seine Eignung, eine Bank zu führen, testen. Erst wenn dieser „Fit and Proper“-Test bestanden ist, darf die Hypo Österreich in neue Hände übergeben werden. Das wird einige Wochen dauern. Bis Jahresmitte jedenfalls sollte der Prozess abgeschlossen sein.

Die Hypo will mit dem raschen Verkauf der Österreich-Tochter ein Signal an die EU geben, das Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia besänftigt. Wie berichtet, will er der Hypo nur noch bis Jahresende Zeit geben, um alle Töchter zu verkaufen und den Rest abzuwickeln. Österreich muss bis Ende Mai einen Restrukturierungsvorschlag für die Bank nach Brüssel schicken.

Die Hoffnung: Wenn die Österreich-Bank verkauft ist, die Italien-Tochter kein Neugeschäft mehr macht und abgebaut wird sowie alle faulen Kredite aus der Hypo in eine „Abbaubank“ übertragen werden, könnte die EU „weicher agieren“. Das heißt, sie könnte den Zeitrahmen für den Verkauf der Südosteuropa-Töchter über 2014 hinaus ausdehnen.

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