Mikroplastik verstehen – mit High-Speed-Kameras

Mikroplastik verstehen –  mit High-Speed-Kameras
Mikroplastik ist ein weltweites Problem: Es gelangt in Flüsse und Meere, es reichert sich in Lebewesen an und stört ganze Ökosysteme. Allerdings gibt es in der Forschung an diesen winzigen Partikeln noch große offene Fragen.

Wie sie sich etwa verhalten, wenn sie in turbulente Strömungen geraten, ist wissenschaftlich sehr schwer zu beschreiben – besonders dann, wenn es sich um dünne, lang gezogene Fasern handelt, die mehr als die Hälfte der Mikroplastik-Kontamination in marinen Lebewesen ausmachen.

„Stellen Sie sich vor, sie haben ein Schiff, das Mikroplastik aus dem Meerwasser filtern kann“, sagt Marco De Paoli, Forscher an der TU Wien. „Dann müssen Sie wissen, wo sie dieses Schiff am besten hinschicken – denn der Ozean ist groß. Wenn man das Verhalten der Partikel genau versteht, dann lässt sich die Antwort mit großer Zuverlässigkeit berechnen.“

Besser vorhersagbar

Ein Forschungsteam der TU Wien hat daher aufwendige Untersuchungen durchgeführt: In einem 8,5 Meter langen Strömungskanal am TUW Science Center wurde die Bewegung von Mikroplastik-Fasern mit High-Speed-Kameras untersucht. Hunderttausende Plastikteilchen wurden 2000 Mal pro Sekunde abgebildet. Dieses Datenmaterial erlaubt es nun, Theorien über das Verhalten dieser Teilchen zu überprüfen, sodass ihre Bewegung besser vorhersagbar wird.

www.tuwien.at

Die Forschungsarbeit wurde von der TU Wien und vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF großzügig unterstützt.