Für die Krebsforschung laufen

Für die Krebsforschung laufen
Jährlich erkranken rund 44.000 Menschen in Österreich an Krebs – die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauferkrankungen. Seit 2007 veranstaltet die MedUni Wien den Krebsforschungslauf, um Spenden für Forschungsprojekte zu sammeln, die innovative Diagnose- und Behandlungsverfahren von Krebs entwickeln.
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Eines dieser Projekte ist jenes von Helmut Dolznig. Die Teams von Dolznig und Michael Bergmann forschen an der Wirkung von Medikamenten an lebendem Krebsgewebe. Die Zellen dafür stammen aus Tumoren, die Patient*innen im Darm oder bei Metastasen in der Leber operativ entfernt wurden. Dabei soll ein lebendes Modell des Tumors im Labor möglichst exakt nachgebaut werden –sogenannte komplexe Organoide. 

„So können wir außerhalb des Körpers Medikamente testen. Hier geht es um Präzisionsmedizin – welche Medikamente funktionieren in genau diesem Tumorsystem. Je besser wir den Tumor im Labor nachbauen, umso genauer können wir vorhersagen, wie die Medikamente auch im Körper wirken.“ Dolznigs Forschung konzentriert sich dabei u.a. auf Tumoren, die resistent gegen Chemotherapien sind.

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Komplexe Organoide unter dem Mikroskop: Tumorzellen (blau), Bindegewebe (rot/ pink), Immunzellen (gelb).

Ein Schlüssel könnten dabei die Bindegewebszellen sein, denn Tumore bestehen zu 15 – 80 Prozent aus Bindegewebe. Die Rolle dieser Zellen könnte ein neues Angriffsziel im Kampf gegen Krebs darstellen. Aktuell werden 45 Medikamente an Organoiden mit Bindegewebszellen kombiniert getestet. Im nächsten Schritt soll der erste Patient von der Forschung profitieren können.

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Unter dem Mikroskop werden die Wirkungen von Medikamenten auf Krebsgewebe erforscht.