Wie stark Bewegung das Krebsrisiko senkt
Dass Bewegung gesund ist - keine Frage. Auch dass damit ganz allgemein das Risiko für Krebserkrankungen gesenkt werden kann, war schon bisher klar, vor allem bei Darm- und Brustkrebs gab es dazu entsprechende Daten. Doch jetzt zeigt eine große Studie des nationalen US-Krebsforschungsinstitutes (US Cancer Institute) in Bethesda, Maryland, wie groß der Effekt tatsächlich ist, und zwar bei 13 verschiedenen Erkrankungen: Sie analysierten die Daten von zwölf Studien mit insgesamt 1,4 Millionen Teilnehmern. Ihre in diesen Studien gemachten eigenen Angaben zu ihrem täglichen Bewegungsausmaß wurden mit der Häufigkeit von Krebserkrankungen in einem Zeitraum von elf Jahren in Verbindung gesetzt.
Eindrucksvolle Ergebnisse
Das Risiko für Speiseröhrenkrebs ging um fast die Hälfte (42 Prozent) zurück, jenes für Leberkrebs immerhin noch um 27, für Lungenkrebs um 26 Prozent. Die genauen Prozentsätze für alle Krebserkrankungen sehen Sie in der Infografik ganz unten. Wobei die Ergebnisse auf ein Ausmaß von 150 Minuten moderate Aktivität (z.B. langsames Laufen, zügiges Gehen, Radfahren) oder 75 Minuten intensive Aktivität (z. B. rasches Laufen, zügiges Schwimmen) in der Woche bezogen sind.
Je höher das Bewegungsausmaß, umso stärker waren die positiven Auswirkungen.
Effekte auch bei Rauchern
Insgesamt zeigten sich positive Effekte für die Häufigkeit von 13 von 26 untersuchten Krebsarten. Und: Die Rückgänge waren unabhängig vom Körpergewicht und dem (früheren) Zigarettenkonsum der jeweiligen Personen.
Auf alle Krebsleiden hochgerechnet zeigte sich ein, dass zumindest eine von 14 Erkrankungen durch Bewegung verhindert werden kann.
Die Studienautoren waren besonders von dem starken Rückgang bei Speiseröhrenkrebs beeindruckt: Denn das ist ein immer noch schwer zu behandelnder Krebs mit einer hohen Sterberate.
Geringeres Alzheimerrisiko?
Auch zwei weitere neue Studien belegen die positiven Effekte regelmäßiger Bewegung: Bei körperlich fitten Menschen konnten Forscher der Universität von Kentucky jetzt eine bessere Versorgung von Hirngefäßen mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen nachweisen. Und zwar besonders auch in Hirnregionen, die eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Demenzerkrankungen spielen. "Die Blutversorgung war verbessert", sagt Studienleiter Nathan Johnson. Das könnte das Risiko für die Entstehung von Demenzerkrankungen wie Alzheimer reduzieren.
Mehr Kraft für die Lunge
Und wer noch ein drittes Argument benötigt, um sich aufzuraffen und die Couch hinter sich zulassen: Der altersbedingte Rückgang der Lungenkapazität kann durch regelmäßige Belastung ebenfalls gesenkt werden.
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