Selfies sorgen für verstärkte Nachfrage von Beauty-OPs

Selfies sorgen für verstärkte Nachfrage von Beauty-OPs
Vor allem die Nase wird durch Nahaufnahmen kritischer beäugt.

Jeder zweite Schönheitschirurg sagt, dass Patienten aufgrund von Selfies ihr Aussehen verändern lassen möchten. Das geht aus einer US-Umfrage der American Academy of Facial Plastic and Recounstructive Surgery unter plastischen Chirurgen hervor. Eine Ursache dafür ist, dass Selfies die Proportionen des Gesichts verzerren. „Wenn die Kamera näher an etwas ist, das herausragt, wie die Nase, wird alles, das näher an der Kamera ist, im Vergleich zum Rest des Gesichts größer aussehen“, sagt Boris Paskhover, plastischer Chirurg an der Rutgers New Jersey Medical School. Paskhover und Kollegen analysierten mittels einem einfachen mathematischen Modell Gesichtsmessungen von Männern und Frauen und veröffentlichten eine Studie dazu im Fachjournal JAMA Facial Plast Surgery.

Selfies verzerren

Sie kommen zu dem Schluss, dass bei einem Gesichtsporträt aus etwa 30cm Entfernung – wie bei Selfies der Fall – die Nase im Unterschied zur Breite des Gesichts etwa 30 Prozent breiter erscheint. Auch die Nasenspitze wirkt um sieben Prozent größer als in der Realität. Aus ca. 1,50m Entfernung – wie es etwa bei Porträts von Fotografen der Fall wäre – entsprechen die Gesichtszüge hingegen den realen Maßen.

Paskhover: „Seit Jahren erlebe ich Patienten, aber auch Familienmitglieder und andere Menschen um mich herum, die sagen ,Meine Nase ist so groß‘“. Wenn sie dann ein Foto herausholen, ist es meist ein Selfie auf dem Handy – mit verzerrten Proportionen, sagt der Chirurg. Tendenziell sind kosmetische Nasenkorrekturen unter Jüngeren häufiger, typischerweise kommen junge Frauen mit dem Anliegen zu Schönheitschirurgen. „Schon Kinder müssen wissen, dass ein Selfie nicht zeigt, wie man wirklich aussieht. Es ist vielmehr wie Spaßspiegel im Spiegelkabinett“, so Paskhover.

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