Kann Schluckauf gefährlich sein?

Schluckauf kann im Alltag ganz schön nerven.
Im besten Fall ist Schluckauf eine harmlose, temporäre Erscheinung, im schlimmsten Fall kann das wiederholte, ruckartige Einatmen auf ein medizinisches Problem hindeuten.

Doch was passiert bei Schluckauf eigentlich – und wodurch wird er hervorgerufen? Wer Schluckauf bekommt, erlebt in der Regel ein unwillkürliches, ruckartiges Einatmen, das zusammen mit einem glucksenden Geräusch auftritt. Bedingt wird dies durch die reflexartige Zusammenziehung des Zwerchfells, ein Muskel, der beim Menschen die Brust- und die Bauchhöhle voneinander trennt. Meistens wird der Schluckauf durch vorübergehende Überdehnung des Magens, beispielsweise durch hastiges Essen, durch kohlensäurehaltige und besonders kalte Getränke oder durch scharfes Essen ausgelöst. Auch Alkoholgenuss, Rauchen, Kaugummikauen oder Erregungszustände (beispielsweise Nervosität) können ihn auslösen. "Manchmal kann es auch einfach aus dem Nichts kommen", wie Roshini Rajapaksa, Gastroenterologe am NYU Langone Medical Center dem Magazin Time schildert.

Auch Irritationen des Nervus vagus, einem Hirnnerv, der an der motorischen Steuerung von Kehlkopf, Rachen und der oberen Speiseröhre beteiligt ist, oder des Zwerchfellnervs können Schluckauf auslösen.

Akut vs. chronisch

Meist verschwindet akuter Schluckauf nach einigen Minuten von selbst, leidet man länger als 48 Stunden darunter, spricht man von chronischem Schluckauf. In diesem Fall sollte man einen Arzt aufsuchen, da das "Hicksen" nicht nur das Schlaf- und Essverhalten stört und das Wohlbefinden beeinträchtigt, sondern auch Ausdruck einer Erkrankung sein kann.

Ist man starker Raucher oder trinkt regelmäßig Alkohol in großen Mengen, so wird der behandelnde Arzt zunächst Einschränkungen in diesen Bereichen empfehlen. Auch Gastritis oder eine Refluxerkrankung können Schluckauf auslösen, wie Rajapksa erklärt. In diesem Fall ist der Zustand des Patienten leicht behandelbar. In sehr seltenen Fällen kann chronischer Schluckauf auf Störungen im Zentralnervensystem, zum Beispiel bei einem Schädel-Hirn-Trauma oder Hirntumor, zurückzuführen sein. Auf beginnendes Nierenversagen, ein Magengeschwür oder Leberzirrhose kann der Zustand ebenfalls hindeuten. Derartige Erkrankungen gehen laut Rajapksa jedoch meist auch mit anderen, schwerwiegenden Symptomen einher. Warnzeichen sind zusätzliche Beschwerden wie Müdigkeit, Gewichtsverlust oder Schwellungen im Halsbereich. Sie deuten ebenfalls auf eine Krankheit als Ursache hin.

Was hilft?

Tritt der Schluckauf nur kurz und selten auf, gibt es Rajapksa zufolge keinen Grund zur Sorge. Fühlt man sich durch das Glucksen stark beeinträchtig, kann man folgendes versuchen: "Manchmal hilft es kaltes Wasser zu trinken oder zu gurgeln, das stimuliert den hinteren Teil des Halses." Die Luft anzuhalten helfe bei manchen Menschen ebenso. Ein Stück Zucker, am besten mit Zitronensaft getränkt, auf der Zunge zergehen zu lassen, gilt auch als Hausmittel.

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