Restaurant: Wissen über Kalorienanzahl beeinflusst Speisenwahl

customer asking waiter about menu
Neue Studie zeigt: Werden die Kalorien der Speisen auf der Menükarte angegeben, wählen Konsument kalorienärmere Speisen.

Aufs Gewicht zu achten ist gar nicht so einfach, die Kalorien jeder zugeführten Mahlzeit zu kennen, noch viel schwieriger. Damit Restaurantbesucher den Überblick bewahren, müssen in den USA ab sofort alle Lokale, die mehr als zwanzig Speisen auf ihrer Karte anbieten, die genaue Kalorienanzahl dazuschreiben.

Wissenschaftler der Cornell Universität wollten herausfinden, welchen Einfluss das neu beschlossene Gesetz auf die Konsumenten hat. Dafür führten sie ein Experiment mit 5550 Testpersonen in zwei verschiedenen Restaurants durch. Der ersten Gruppe wurde eine Speisekarte mit angeführter Kalorienanzahl vorgelegt, die zweite Gruppe wählte die Speisen, ohne über die Kalorien Bescheid zu wissen. Fazit der Forscher: In Restaurants, wo die Kalorien auf der Karte deklariert werden, nehmen die Gäste bis zu drei Prozent – im Schnitt 45 Kalorien – weniger zu sich als in anderen Lokalen.

Kein Nachteil für Lokale

Vor allem bei Vor- und Hauptspeise wählten die Probanden eher kalorienärmere Gerichte. Beim Dessert und den Getränken wirkte sich die Hintergrundinformation hingegen nicht wesentlich auf die Bestellung aus.

Die verpflichtete Auflistung der Kalorien soll einem dramatischen Trend entgegenwirken: Die Zahl der fettleibigen US-Amerikaner hat sich in den vergangenen 50 Jahren fast verdreifacht – mittlerweile sind fast 40 Prozent der Bevölkerung schwer übergewichtig.

Für die Gastro-Betriebe ergibt sich dadurch kein Nachteil, schreiben die Studienleiter – Konsumenten schätzen die Zusatz-Information auf der Menükarte. Co-Autor John Cawley befürwortet die Methode: "Es ist eine billige Verfahrensweise, die funktioniert und somit auch für Konsumenten attraktiv ist."

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