Flipflops & Co: Sind Ihre Badeschlapfen giftig?

Ökotest hat 25 Schlapfen aus Kunststoff getestet.
25 Badeschlapfen hat die Verbraucherzeitschrift Ökotest untersucht. Es zeigt sich: Vom Preis lässt sich nicht auf die Qualität schließen.

Zehentreter, Kunststoffclogs und Badeschuhe: Ökotest hat 25 Paare zur gründlichen Schadstoffanalyse ins Labor geschickt. Die Bestnote "sehr gut" konnte nach eingehender Prüfung nur zwei Mal vergeben werden. Ausgerechnet an die beiden günstigsten Modelle im Test. Drei Schuhe bekamen ein "gut". Am Tabellenende stehen zwei "mangelhafte" und neun "ungenügende" Schuhe.

Gefährliche Weichmacher

Als problematisch erwies sich vor allem der Gehalt an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, kurz PAK, die in den Schuhen verarbeitet werden. Einige PAK gelten als krebserregend, andere stehen im Verdacht, Krebs auszulösen. Sie gelangen über Weichmacheröle in den Schuh. Insgesamt 14 Produkte waren mit PAK belastet, etwa Schlapfen von Crocs und Zehentreter von Esprit. In den Schlapfen von Skechers und Teva fand man Phtalate, also ebenfalls Weichmacher, die im Verdacht stehen, hormonell wirksam zu sein.

Technisch gesehen gibt es keinen Grund, das giftige Quecksilber in der Produktion einzusetzen. Im Clog Chung Shi Dux im Farbton "navy" hat das Labor dennoch eine erhebliche Menge in einem Druckknopf nachgewiesen. Bereits kleine Mengen des Schwermetalls können das Nervensystem und vermutlich auch Herz, Immunsystem und den Fortpflanzungszyklus schädigen. In einer ersten Reaktion auf das Testergebnis kündigte Hersteller Chung Shi an, die Herstellung des Schuhs bis auf weiteres zu stoppen und schon produzierte Exemplare umzurüsten.

Anilin fand man in zwei der geprüften Schuhe (Teva Mush II Canvas, Ballop Badeschuh). Dabei handelt es sich um einen Farbstoffbaustein aus der Gruppe der aromatischen Amine, der im Verdacht steht, Krebs zu verursachen. "Dieser Farbbaustein hat im Tierversuch Krebs erzeugt und löst sich in erster Linie dann heraus, wenn der Fuß schwitzt", betont Mirko Kaiser von Ökotest gegenüber ORF.at. Dass der Stoff in Schuhen nachgewiesen wurde, die barfuß getragen werden, sei daher besonders bedenklich.

Stichwort Farbe: In neun Schuhen, etwa den Zehentrennern von Tommy Hilfiger, wurden optische Aufheller gefunden. Auch hier ist der Hautkontakt problematisch. In Kombination mit Sonneneinstrahlung können laut Ökotest allergische Reaktionen beim Träger auftreten. Und auch die Umwelt leidet, da die Stoffe nur schwer abbaubar sind. Sie bilden in der Müllverbrennung gesundheitsschädliche Dioxine und belasten so die Umwelt. Deswegen wurden Schuhe mit optischen Aufhellern auch dann abgewertet, wenn es keinen Hautkontakt mit der Chemikalie gab.

Den gesamten Testbericht finden Sie hier.

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