Mit leichtem Übergewicht lebt man länger

Geringes Übergewicht kann leichte Vorteile haben.
Vielleicht sind einige Kilos "zu viel" gar nicht so ungesund.

Die Botschaft, dass Übergewicht nicht mehr so schlimm sei, die sollte nicht vermittelt werden, warnen Ärzte gleich vorab. Trotzdem: In einer neuen dänischen Studie hat sich gezeigt, dass Menschen mit leichtem Übergewicht – einem Body-Mass-Index (BMI) von 27 (bis 24,9 gilt als Normalgewicht) – am längsten leben.

"Heute haben leicht Übergewichtige eine geringere Sterblichkeit (in einem definierten Zeitraum, Anm.) als Normalgewichtige", sagt Studienautor Borge Nordestgaard von der Universitätsklinik Kopenhagen. Noch in den 70er-Jahren war das anders: Da war die Lebenserwartung bei schlanken Menschen höher als bei etwas fülligeren.

Gründe unbekannt

"Der Grund für diesen Wandel ist unbekannt", sagt Nordestgaard. Keinesfalls dürfe man das Ergebnis so interpretieren, dass man nicht mehr auf gesunde Ernährung und Bewegung achten müsse.

Denn eine Erklärung könnte zum Beispiel sein, dass Übergewichtige stärker von den Fortschritten der Medizin profitieren. Ein anderer, dass das "Normalgewicht" häufig nicht auf einem geringen Körperfettanteil, sondern auf einer zu geringen Muskelmasse beruht. Und auch das ist schlecht für den Stoffwechsel.

Immer mehr Forscher treten deshalb dafür ein, neu zu definieren, wo Übergewicht tatsächlich beginnt – und dafür nicht nur den BMI heranzuziehen.

Kommentare