Was können Chia-Samen wirklich?

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Sie gelten als gesundes Superfood und sollen die Gesundheit verbessern.

Chia-Samen Pudding, Chia-Samen im Smoothie, Chia-Samen Brot – der Hype um die gesunde Wirkung der schleimig-aufgequollenen, schwarzen Körner scheint nicht enden zu wollen. Hippe Saftbars, Bio-Läden und Gesundheitsmagazine sind voll des Lobes: Chia-Samen seien das gesunde „ Superfood“ schlechthin. Doch stimmt das tatsächlich? Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Chia-Samen sind vor allem ziemlich fettreich. Mit 30 Prozent ist der Fettanteil ähnlich groß wie bei Emmentaler. Was die Kalorien angeht, übertreffen sie den Käse sogar und sind beinahe mit Schokolade vergleichbar. Die Marketing-Maschinerie preist vor allem den hohen Anteil der pflanzlichen Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure. Diese kommt in bedeutenden Mengen auch in Leinsamen, Walnüssen oder Rapsöl vor.

Die Datenlage ist dürftig

Omega-3-Fette aus Fischöl können Studien zufolge möglicherweise das Risiko etwas senken, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkten zu sterben. Untersuchungen zur pflanzlichen Alpha-Linolensäure lassen eine ähnliche Wirkung auf die Herzgesundheit vermuten, gut abgesichert ist dies jedoch nicht.Tatsächlich findet sich keine einzige Untersuchung, in denen Wissenschaftler gezielt erforscht haben, ob Chia-Samen die Gesundheit verbessern können. Demnach scheint der regelmäßige Verzehr der angeblichen Superfood-Samen auch nach mehreren Wochen keine Auswirkung auf Blutfett-Werte wie Cholesterin und Triglyceride zu haben. Ob Chia-Samen einen zu hohen Blutdruck senken können, ist unklar.

Schlecht erforscht sind nicht nur die angeblich positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Laut der Europäischen Lebensmittel-Sicherheitsbehörde EFSA ist auch die Studienlage zu unerwünschten Nebenwirkungen und Gefahren von Chia-Samen dürftig.

Eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch das vorgebliche „Superfood“ wurde der Behörde zufolge nicht ausreichend untersucht. Folgerichtig empfiehlt die EFSA, pro Tag höchstens 15 Gramm der Samen zu essen – etwa einen Esslöffel voll.

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