Kitava: Warum auf dieser Insel niemand Hautprobleme hat

Die Inselbewohner kennen Pickel und Hautunreinheiten nicht.
Eine kleine, abgelegene Insel in der Salomonensee gibt Rästel auf. Die Bewohner leiden ausnahmslos nicht an Akne.

Auf Kitava kennt man keine Hautprobleme. Warum das so ist? Der schwedische Forscher Staffan Lindeberg hat das bereits in den Achtzigerjahren herausgefunden. Lindeberg studierte den Lebensstil, die Ernährungsgewohnheiten und die Gesundheit der indigenen Inselbewohner über mehrere Jahre hinweg. In seiner "Kitava Studie" hielt er fest, dass die Bevölkerung der östlichsten Insel der Trobriand-Inseln in Papua-Neuguinea nicht an Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Schlaganfällen – und Akne litt.

Essen als Schlüssel zu reiner Haut

Das Geheimnis der Insel, die weitgehend unbehelligt von westlichen Einflüssen existiert, liegt Lindeberg zufolge in den Essgewohnheiten der dort lebenden Menschen. Diese ernähren sich größtenteils von Knollengemüse wie der Yamswurzel, Süßkartoffeln oder Taro. Auch andere regionale Nahrungsmittel wie Kokosnüsse, Gemüse und Fisch spielen eine große Rolle.

Lindenberg unterstrich in seinen Forschungen den Einfluss dieser simplen, natürlichen Ernährung auf die Gesundheit und Haut der Menschen. Zusammen mit seinem Team untersuchte der Schwede an die 1.200 Personen über einen Zeitraum von 843 Tagen. In dieser Zeit konnten bei den Studienteilnehmern keine Akne-Ausbrüche beobachtet werden. Unter den 1.200 Probanden waren 300 Menschen zwischen 15 und 25 Jahren – eine Altersgruppe in der Akne am häufigsten auftritt. Genetischen Faktoren konnten von den Wissenschafter ausgeschlossen werden, auch Sport und Bewegung schienen keinen Einfluss zu haben. Die auf Kitava lebenden Menschen pflegen keinen besonders aktiven Lebensstil.

Doch was ist nun dran an der Theorie, dass bestimmte Nahrungsmittel die Entstehung von Akne verhindern? Einiges, wenn es nach Experten geht.

Was Hautunreinheiten begünstigt

Yamswurzel und Süßkartoffeln sind reich an Vitamin C, das Heilungsprozesse im Körper unterstützt und auch für das Wachstum und die Reparatur von Gewebe im Körper benötigt wird. "Knollgemüse ist reich an Ballaststoffen, die die Bakterienkultur im Darm im Gleichgewicht halten", erklärt Ernährungswissenschafter Alex Caspero im Gespräch mit byrdie.com. Ein gesunder Darm spiele eine wesentliche Rolle bei der Vermeidung von Akne, da dadurch Entzündungsherde im Körper eingedämmt werden, die sich unter anderem in Hautunreinheiten äußern können.

Knollgemüse und andere Obst-und Gemüsesorten würden zudem mit einem niedrigen glykämischen Index aufwarten. Dadurch bleiben starke Schwankungen des Insulinlevels aus, was wiederum Entzündungshormone hemmt, die auch die Talgdrüsen aktivieren. Durch die Ausschüttung von Insulin kommt es in letzter Konsequenz zu Pickeln, Mittessern und punktuellen Hautentzündungen.

Und Kokosnüsse? Auch sie werden von den Inselbewohnern oft verzehrt. Die Früchte der Kokospalme, und all ihre Komponenten, besitzen entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften, die Akne ebenfalls den Kampf ansagen. Gute Fette aus dem Verzehr von Fischen wirken sich ebenfalls förderlich auf die Haut aus.

Während die genannten Nahrungsmittel oft und gerne gegessen werden, spielen Alkohol, Fettiges, Zuckerhaltiges und Milchprodukte eine Nebenrolle. Genau jene Produkte, die Hautunreinheiten begünstigen. Bei Menschen, die viel Milch konsumieren, ist die Wahrscheinlichkeit, an Akne zu erkranken oder Hautkrankheiten zu bekommen, Studien zufolge deutlich erhöht. Außerdem konnten Forscher nachweisen, dass man mit einer niedrigen glykämischen Last sowohl entzündliche als auch nicht-entzündliche Hautveränderungen verringern kann.

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