Donald Trump glaubt, dass Bewegung tödlich ist

Donald Trump
Wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass körperliche Aktivität vielen Erkrankungen vorbeugen kann, Donald Trump hat dazu jedoch eine andere Ansicht.

Im amerikanischen Wahlkampf prahlte Donald Trump bei Fernseharzt Dr. Oz mit seiner Gesundheit. Er ließ ihn aber auch wissen, dass er keinen Sport mache, beim Golfen aber so fit sei, dass er problemlos das Amt des Präsidenten ausführen könne. Das bescheinigte auch das von Trump veröffentlichte ärztliche Attest seines Hausarztes Harold Bornstein (kurier.at berichtete). Bornstein ist eine schillernde Figur unter New Yorks Medizinern und hatte Trump in einem umstrittenen Brief bereits zuvor attestiert, der republikanische Kandidat wäre der "gesündeste Kandidat, der jemals in das Präsidentenamt gewählt werde". Später räumte Bornstein ein, diesen Brief in nur fünf Minuten geschrieben zu haben, während vor der Praxistür Trump-Vertraute warteten.

Der menschliche Körper als Batterie

Folglich ist unklar, wie es um die Gesundheit von Trump wirklich bestellt ist. Trump macht aber kein Geheimnis daraus, dass er nicht gerade gerne ins Schwitzen gerät. Unter anderem deswegen, weil er glaubt, dass man durch körperliche Aktivität schneller stirbt. In einer Geschichte des New Yorker, in der thematisiert wird, wie realistisch es ist, dass Trump des Amtes enthoben wird, schreibt Evan Osnos: "Mit Ausnahme von Golf sieht er Bewegung als töricht an und argumentiert, dass eine Person, genau wie eine Batterie, mit einer begrenzten Menge an Energie geboren wird."

Der Theorie Trumps, dass der menschliche Körper so etwas wie eine nicht wieder aufladbare Batterie ist, wurde erstmals in dem im Jahr 2016 von Michael Kranish und Marc Fisher veröffentlichten Buch Trump Revealed Beachtung geschenkt. Darin heißt es, dass Trump nach der Uni seine sportlichen Aktivitäten komplett aufgab. Einem seiner Casino-Geschäftsführer, der für den Ironman Triathlon trainierte, soll er sogar gesagt haben, dass er deswegen jung sterben werde.

Laut einem Bericht auf Vox.com seien Ärzte im Viktorianischen Zeitalter ebenso davon ausgegangen, dass körperliche Aktivität der Gesundheit schaden könnte. Ein Jahrhundert später zeigen Forschungsergebnisse, dass Bewegung jene Maßnahme ist, die einem "Wundermittel" am nächsten kommt. Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko einer Erkrankung an "Demenz, Typ-2-Diabetes, manchen Krebsarten, Depression, Herzerkrankungen und anderen ersthaften Erkrankungen um mindestens 30 Prozent verringern." So lauten die Erkenntnisse eines Berichts aus dem Jahr 2015 der Academy of Medical Royal Colleges.

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