Pille: Jede zweite Frau hat Nebenwirkungen

1000 Frauen wurden befragt.
Die Einnahme führt bei jeder Zehnten zu Depressionen.

Die Antibabypille zählt nach wie vor zu den beliebtesten Methoden der Empfängnisverhütung. Laut Österreichischem Verhütungsreport (Stand 2015) schützen sich 38 Prozent aller Frauen mit dem Hormonpräparat vor einer ungewollten Schwangerschaft. Dass hormonelle Verhütungsmethoden auch Risiken bergen, ist nichts Neues. Das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Deutschland ist dennoch beunruhigend.

Aus der Befragung von über 1000 Frauen geht hervor, dass jede zehnte Frau infolge der Einnahme unter Depressionen leidet. Häufige Nebenwirkungen sind neben Gewichtszunahme (28 Prozent) und Kopfschmerzen bzw. Migräne (17 Prozent) auch der Verlust der sexuellen Lust und des sexuellen Begehrens (neun Prozent).

Hormone zunehmend unbeliebter

In Österreich ist bereits seit geraumer Zeit ein Trend weg von hormoneller und hin zu nicht-hormoneller Verhütung bemerkbar. Nicht zuletzt aufgrund negativer Berichterstattung über die Antibabypille (erhöhtes Thromboserisiko, möglicher Libidoverlust, etc.), sehen immer mehr Frauen von der Einnahme von Hormonen ab. Obwohl die Steigerung des Thromboserisikos bei gesunden Menschen Experten zufolge im Promillebereich liegt und nur bei Personen mit genetischer Vorbelastung und/oder entsprechenden Begleitfaktoren (Rauchen, Übergewicht, etc.) bedenklich ist, wächst die Abneigung gegen diese Form der Empfängnisverhütung.

Pille: Jede zweite Frau hat Nebenwirkungen
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So wenden mittlerweile 15 Prozent der Frauen, die selbst verhüten, nicht-hormonelle Methoden an. 61 Prozent dieser Frauen vermeiden Hormone wegen befürchteter negativer Nebenwirkungen – das entspricht 5,3 Prozent der gesamten weiblichen Bevölkerung. Hinzu kommen jene Frauen (7,4 Prozent), die aus demselben Grund gar nicht verhüten. Die Hälfte der Frauen, die hormonelle Methoden ablehnen, sind dem Verhütungsreport zufolge der Überzeugung, dass Hormone nicht gesund sind. Negative Berichte anderer oder schlechte Eigenerfahrungen spielen hierbei die größte Rolle.

Das beliebteste Verhütungsmittel ist allerdings, wie eingangs bereits erwähnt, nach wie vor die Pille: 38 Prozent der Frauen vermeiden damit eine Schwangerschaft. Mit der Hormonspirale beugen acht Prozent einer ungewollten Schwangerschaft vor. Auf Platz drei landet die Dreimonatsspritze.

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