Waldhäusl: Von "Schwuchteln" und "Dreckskünstlern"
Seit März 2018 ist Gottfried Waldhäusl niederösterreichischer Landesrat in der Regierung Mikl-Leitner II mit den Ressorts Tierschutz, Gemeindeärzte, Asyl und Mindestsicherung. Nun will er Menschen mit negativem Asylbescheid in Großquartieren unterbringen (mehr Informationen). In der Vergangenheit fiel der für seine deftige Wortwahl bekannte 52-Jährige mit Attacken gegen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Künstler und Flüchtlinge auf. 2014 sprach er sich gegen die Integration von Flüchtlingen und deren Kindern aus, wenn die Chance auf einen negativen Bescheid besteht: "Es ist idiotisch, wenn man weiß, dass sie in drei oder vier Wochen wieder weg sind. Es gibt immer wieder Spinner, die schreiben, wie super die Integration ist. Für diese Spinner habe ich kein Mitgefühl." Im Herbst 2016 sprach er sich für eine "Gutmenschen-Abgabe" aus, die "jene, die sich mit Refugees-welcome-Rufen überboten haben", freiwillig leisten sollten. Parteifreunde wie Heinz-Christian Strache bezeichneten ihn als herzlichen Menschen und "freiheitlichen Bauernbefreier, den Hans Kudlich der Neuzeit."
"Der Terror ist mittlerweile in Österreich angekommen"
In Zuwanderungsfragen grenzte Waldhäusl sich immer klar von der ÖVP ab, fordert eine Nullzuwanderung und Heimreise statt Integration. Der niederösterreichische FPÖ-Landtagsklub veröffentlichte Anfang 2017 ein Video, in dem er diese Punkte deutlich unterstrich: "Sind wir nicht aufgrund dieser Situation schon soweit, dass wir ernsthaft merken müssen, wir haben ein enormes Sicherheitsproblem in diesem Land? Frauen, Mütter trauen sich nicht mehr auf die Straße. Man hat Angst, Kinder in das Hallenbad, in das Freibad zu schicken. Die Großmütter haben Angst, wenn die Kinder zu einer Großveranstaltung, zu einem Konzert, zu einem Fußballmatch ins Ausland kommen. Der Terror ist mittlerweile auch hier in Österreich angekommen."
"Dreckskünstler wollen wir nicht fördern"
Vor der Landtagswahl 2018 kritisierte Waldhäusl in einem Beitrag von Niederösterreich TV die Kunstförderungspolitik der ÖVP und forderte die Einstellung von Zahlungen an gewisse Projekte: " Mikl-Leitner hat in der Regierung die Hand gehoben, wenn es darum gegangen ist, Kulturförderungen, Kunstpreise zu gewähren. Dreckskünstler wollen wir nicht fördern. Die Freiheit der Kunst ja, aber kein Geld dafür. Wenn es unter Mikl-Leitner möglich war, dass jemand in der Wiener Karlskirche in einen Weihbrunnen pinkelt, Kunstpreise und Geld dafür kriegt, haben wir für solche Sauereien nichts übrig."
"Ihr seid euch einig, wenn es um die Schwuchteln geht"
2011 kritisierte er die Familienpolitik der ÖVP und die Kürzungen von Leistungen an Familien. In der Landtagssitzung, kritisierte er, dass Geld für homosexuelle Personen vorhanden sei.
Im ORF nahm er nach der Landtagswahl Stellung zu seiner damaligen Aussage und unterstrich, dass er keine Probleme mit Homosexuellen habe. "Ich habe mir Sorgen um niederösterreichische Familien gemacht. Sie sind das Wichtigste in unserem Land", gab er zu Protokoll.
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