Erste KI-Sängerin stürmt die Charts – und belegt Platz 1
Erstmals in der Geschichte hat es eine KI in die offiziellen US-Musikcharts geschafft. Doch nicht nur das: Im August wurde auch ein Album veröffentlicht.
In den Billboard-Charts ist erstmals eine KI-Künstlerin vertreten. Die mit Künstlicher Intelligenz generierte Sängerin Xania Monet konnte mit ihrem Song "How Was I Supposed to Know?"den ersten Platz in den US-Charts belegen. In dem Song singt Monet vor allem über ihren "Vater", der ihre nie gelernt hat, was Liebe ist.
Wer ist Xania Monet?
Xania Monet wurde von der Dichterin Telisha Jones in Zusammenarbeit mit einer KI-Musikplattform geschaffen. Jones und ihre KI-Figur haben kürzlich einen millionenschweren Plattenvertrag mit Hallwood Media unterschrieben. Schätzungen zufolge soll sich dieser auf drei Millionen US-Dollar (circa 2,6 Millionen Euro) belaufen.
- Jones veröffentlichte am 8. August das Album "Unfolded" von Xania Monet.
- Die KI-Sängerin hat auf Spotify mehr als 1,2 Millionen monatliche Hörerinnen und Hörer.
- Die Ballade "How Was I Supposed to Know?" hat mehr als fünf Millionen Streams auf Spotify erzielt.
- Telisha Jones schreibt zwar alle Texte selbst, nutzt aber eine KI-Plattform, um sie in vollständige Song-Lyrics zu verwandeln.
KI-Sängerin stürmt die Platz 1 der Charts
Der Einstieg ihres Songs in die Charts ist laut Billboard der erste bekannte Fall, in dem ein KI-basierter Artist einen Platz in den US-amerikanischen Billboard-Radiocharts belegt hat. Das Lied ging vor allem über TikTok viral, was sich positiv auf die Streamingzahlen ausgewirkt hat. Am 20. September debütierte der Song auf Platz 1 der "R&B Digital Song Sales Charts" und eine Woche später auf Platz 20 der "Hot R&B Songs Charts" in den USA.
Diese Woche chartete der Song auf Platz 30 der Adult R&B Airplay-Charts. Seit dem Sommer ist der Track auch in den "Hot Gospel Songs"-, "Hot R&B Songs"- und "Emerging-Artists"-Charts vertreten.
Kritik an KI-Sängerin
Während einige User und Userinnen Jones dafür loben, dass die Lyrics von Monets Songs und ihre KI-Stimme berührend wären, zeigten sich andere Musikliebhaber- und -liebhaberinnen nicht so begeistert. Vor allem die Sängerinnen SZA, Chloe Bailey und Kehlani kritisierten den Einsatz von Monet in der RnB-Szene. "Es ist erwähnenswert, dass Monet einer Schwarzen Frau in einem Bereich ähnelt – R&B –, der historisch von schwarzen Frauen geprägt und dominiert wird", schrieb SZA in einer Instagram-Stroy und fragte sich, warum man Musik "entwerten" wolle.
Bailey kommentierte auf X: "KI-Musiker und -Songs? Ich finde, KI sollte im kreativen Bereich verboten werden. Das macht mich traurig." Auch Kehlani äußerte sich zu der KI-Musik-Debatte: "Nichts und niemand auf der Welt wird mir jemals KI rechtfertigen können."
Auch Nutzer und Nutzerinnen teilten auf Social Media ihre Gedanken über die KI-Künstlerin und ihren neuen Song:
- "Xania Monet ist nicht real und auch ihr Erfolg ist nicht real. Die Maschine hat ihn erschaffen."
- "Ich blockiere jeden, der diesen Xania-Monet-Mist unterstützt oder aktiv konsumiert. Es gibt genug echte Künstler, die man streamen kann. Ich verstehe nicht, warum sie unbedingt KI-Künstler etablieren wollen."
- "Wann hast du herausgefunden, dass sie kein Mensch ist?😭"
- "Ich habe genug von KI 💔💔💔💔💔💔💔"
- "Welches Genie hat den Prompt 'schreibe einen emotionalen Song über Vaterkomplexe zu schreiben, der es in die TikTok-Charts schafft' geschrieben?"
- "Dies ist für alle KI-Töchter, die nicht richtig programmiert wurden."
- "KI-genrierter Schmutz"
Immer mehr KI-Bands & Co in Musikbranche?
Xania Monet ist nicht die erste Künstlerin, die die Musik- bzw. RnB-Branche aufmischt. TikToker Fellbrink machte im Oktober aufmerksam, dass beispielsweise Bands wie Bleeding Verse, Aventhis und The Devil Inside KI-generiert und demnach nicht echt sind. KI-Künstler und -Künstlerinnen haben häufig über Hunderttausend Aufrufe – oft auch, weil die User und Userinnen wohl nicht wissen, dass ihre Lieblingssänger und -sängerinnen eigentlich von einer Maschine erschaffen wurden.
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