Richterin fassungslos: Kläger lässt KI-Video mit Avatar abspielen

Richterin fassungslos: Angeklagter lässt KI-Video abspielen
Mehrere US-amerikanische Medien verbreiteten die kurze Sequenz aus einer Gerichtsverhandlung, bei der der 74-jährige Jerome Dewald vor Gericht nicht persönlich erschienen ist, sondern ein KI-generiertes Video abspielen ließ. Die Richterin war alles andere als begeistert von der Aktion.
Der Kläger nutzte einen Avatar, der mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt wurde, um seine Argumente in einem Arbeitsrechtsstreit in einem New Yorker Gerichtssaal vorzutragen.
Richterin rügte den Mann
Als die Richterin ankündigte, der Beschwerdeführer habe ein Video eingereicht, das nun abgespielt werden soll, ahnte sie noch nicht, was folgte. Ein lächelnder junger Mann steht in einem lichtdurchfluteten Gebäude und beginnt, mit monotoner Stimme zu sprechen: "Euer Ehren, ich komme heute hierher als bescheidener Privatkläger ...", als die Aufnahme abrupt gestoppt wird.
Die Richter sehen sich entgeistert an und unterbrechen wenige Sekunden darauf die Aufnahme des Klägers. Ob dieser junge Herr denn der Anwalt von Dewald sei, fragte die Richterin. Der 74-Jährige verneinte und antwortete: "Das habe ich erstellt. Das ist keine echte Person."
Die Richterin zeigte sich sichtlich unzufrieden und rügte Dewald, der ihr gegenüber im Gerichtssaal saß: "Das wäre schön gewesen, das zu wissen, als Sie Ihre Antragstellung gemacht haben. Ich mag es nicht, wenn man mich in die Irre führt."
Warum verwendete der Kläger ein KI-Video?
Der Kläger habe das Gericht vorab zwar um Erlaubnis gefragt, ob er während der Anhörung ein vorab aufgezeichnetes Video abspielen darf, jedoch verschwiegen, dass es sich um ein KI-Video handelt. Dewald erklärte der Nachrichtenagentur Associated Press, er habe Schwierigkeiten mit dem Sprechen in der Öffentlichkeit und hoffte, mithilfe des Avatars seine Argumente klarer vortragen zu können.
Kurz nach der Gerichtsverhandlung habe er sich in einem Schreiben bei der Richterin entschuldigt und sein tiefes Bedauern über den Vorfall ausgedrückt, das Gericht "versehentlich in die Irre geführt" zu haben.
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