37-Jähriger erhält Todesdiagnose – dann rettete KI sein Leben

KI in der Medizin: So bahnbrechend war eine Therapie
Ein 37-jähriger Amerikaner, stand kurz vor dem Tod, als eine innovative, KI-gestützte Therapie ihm das Leben rettete.

Der an einer seltenen Blutkrankheit leidende US-Amerikaner, Joseph Coates, erhielt eine neuartige Medikamentenkombination, die erstmals von einer Künstlichen Intelligenz entwickelt wurde. 

Innerhalb einer Woche zeigten sich deutliche Verbesserungen, und nur wenige Monate später galt er als geheilt. Wie genau gelang das? In einem Interview mit der New York Times erklärte der 37-Jährige, wie KI sein Leben rettete.

Diagnose: POEMS-Syndrom

Bei Joseph Coates diagnostizierten Ärzte das POEMS-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine seltene Erkrankung des Knochenmarks, die den gesamten Körper betrifft. Typische Symptome sind etwa Nervenschäden, vergrößerte Organe, hormonelle Störungen und Hautveränderungen

Die genaue Ursache der Krankheit ist bisher unbekannt, und sie tritt nur bei etwa 0,3 von 100.000 Menschen auf, vor allem bei Männern zwischen 50 und 60 Jahren. Das Syndrom kann unbehandelt zu Organversagen, schweren Nervenschäden und anderen lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Joseph Coates war sich sicher, dass er seinen 38. Geburtstag nicht mehr erleben würde. Doch ein Arzt, den er bei einer Konferenz zu seltenen Krankheiten kennengelernt hatte, schlug ihm eine KI-gestützte Therapie vor. Coates entschied sich, die experimentelle Therapie wahrzunehmen. 

Wie genau sieht die KI-gestützte Therapie aus?

Die Methode, die bei Coates angewandt wurde, basiert auf dem Prinzip der "Wirkstoff-Neupositionierung". Dabei analysiert die KI bereits bekannte Medikamente und prüft, ob sie für andere Krankheitsbilder genutzt werden können. In diesem Fall kombinierte die KI Steroide, Immuntherapie und Chemotherapie und erschuf so eine noch nicht dagewesene Behandlung für das POEMS-Syndrom.

Deutliche Besserung in nur wenigen Wochen

Die von der KI vorgeschlagene Medikamentenkombination wurde sofort angewendet – mit erstaunlichem Erfolg. Nach nur einer Woche zeigte sich eine deutliche Besserung, und vier Monate später erhielt Coates eine Stammzelltransplantation, die ihm schließlich zur Remission verhalf. 

Weitere Beispiele für KI-Medizin

Künstliche Intelligenz wird in der Medizin bereits in verschiedenen Bereichen erfolgreich eingesetzt. Hier sind einige Beispiele:

1. Verbesserte Krebsdiagnostik

In der Radiologie unterstützt KI die Erkennung von Tumoren auf Röntgen-, CT- oder MRT-Bildern. Trainierte Systeme können zwischen Normalbefunden und auffälligen Veränderungen unterscheiden, was die Diagnose von Brust-, Lungen- oder Hautkrebs präziser macht.

2. Multiorgan-Monitoring auf Intensivstationen

Ein KI-basiertes Unterstützungssystem überwacht gleichzeitig die Hauptentgiftungsorgane wie Nieren, Leber und Lunge sowie den Blut-pH-Wert. Dies erhöht die Patientensicherheit und entlastet das Intensivpflegepersonal.

3. Vorhersage von Antibiotika-Resistenzen

Durch maschinelles Lernen lassen sich Antibiotika-Resistenzen schneller erkennen. Ein KI-System analysiert Massenspektrometrie-Daten, um Resistenzen bereits 24 Stunden früher festzustellen, was eine gezieltere Behandlung ermöglicht.

4. Personalisierte Krebstherapie

KI hilft, individuell zugeschnittene Behandlungsstrategien in der Krebstherapie zu entwickeln. Durch die Analyse von Datensätzen zu Wirkstoffen und Zelllinien können optimale Medikamentenkombinationen prognostiziert werden, um Resistenzen zu umgehen und den Therapieerfolg zu verbessern. 

5. Unterstützung in der Zahnmedizin

In Dentallaboren wird KI eingesetzt, um Zahnkronen präzise zu entwerfen. Die Technologie analysiert das Zahnmodell des Patienten und berechnet die optimale Form der Krone, was die Genauigkeit erhöht und den Designprozess beschleunigt.

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