Wiener Linien: Dieses Detail in der Flexity-Bim regt Fahrgäste auf

Innenraum einer Flexity-Bim der Wiener Linien mit roten Klappsitzen
Die neuen Flexity-Straßenbahnen in Wien sollen mehr Platz für die Fahrgäste bieten. Doch die XL-Sitze kommen nicht bei allen gut an.

Zusammenfassung

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  • Die neuen Flexity-Straßenbahnen bieten XL-Sitze für mobilitätseingeschränkte Personen oder Eltern mit Kind.
  • Viele Fahrgäste beschweren sich über die Sitzaufteilung der neuen Bahnen.
  • Zusätzlich werden die Bodenwölbungen als hinderlich kritisiert.

Auf den Social-Media-Kanälen der Wiener Linien wurde unlängst ein Meilenstein kommuniziert: "Endlich ist er da! Der 1.400 XL-Sitz im 100. Flexity". Die Inbetriebnahme der sogenannten Niederflurstraßenbahn Flexity ist in vollem Gange. Ein Fünftel der aktuell rund 500 Fahrzeuge der Straßenbahnflotte der Wiener Linien besteht aus den barrierefreien Flexity-Modellen. 

Im Gegensatz zu den Hochflurgarnituren sollen die 34-Meter-langen Flexitys Platz für über 210 Fahrgäste bieten und dank der Mehrzweckbereiche ausreichend Raum für Kinderwägen und Rollstuhlfahrer gewährleisten. 

So weit, so gut, doch im Netz kommen die neuen Flexity-Züge nicht bei allen Fahrgästen gut an. Insbesondere die Beschaffenheit der Sitze scheint Anlass für heftige Kritik zu geben. 

Für wen sind die breiten XL-Sitze gedacht?

Die roten, extrabreiten Sitze sind zum einen als Eltern-Kind-Sitze und zum anderen für mobilitätseingeschränkte Personen gedacht. Auch Fahrgäste mit viel Gepäck sollen auf den XL-Sitzen genug Platz finden. "Sie bieten unseren jüngsten Öffi-Fahrgästen einen gemeinsamen Platz mit Mama, Papa oder einer anderen Bezugsperson", erklärt Pressesprecherin Katharina Steinwendtner von den Wiener Linien. 

Kritik: Rutschig und nicht fahrgastfreundlich

Doch in der Realität sieht es anders aus. Vielen Fahrgästen ist der Zweck der XL-Sitze nicht bekannt und auch die glatte Oberfläche stößt nicht gerade auf Begeisterung. Größter Kritikpunkt: Man rutscht extrem herum.

Auf Instagram und TikTok machen User ihrem Ärger Luft. Der Großteil der über 250 Kommentare zu einem TikTok-Video rund um die neuen extrabreiten Sitzmöglichkeiten lässt kein gutes Haar an der Modernisierung: 

  • "Toll, statt 2 Sitzplätzen einen, wo keiner so genau weiß, was man damit anfangen soll."
  • "Die Sitze nehmen so viel Platz für eine Person ein, wenn auch zwei Platz hätten. Aber die Flexy ist so oder so komisch eingeteilt, viel zu wenige Sitzplätze und null fahrgastfreundlich."
  • "Keiner mag diese Straßenbahn!!! Die Wölbungen am Boden, die rutschigen Sitzplätze, zu niedrig, zu eng, zu wenig Möglichkeiten sich anzuhalten irgendwo 😣 Mit Kinderwagen ist man ständig im Weg."
  • "Die Sitze sind extrem rutschig, bin bei einer starken Bremsung vom Sitz gerutscht und konnte mich gerade so noch festhalten."
  • "Schlechteste Sitzaufteilung … die Flexitys sind null passagierfreundlich … und nirgends kann man sich festhalten, ohne die Tür zu blockieren."
  • "Diese Sessel sind nichts, worauf man stolz sein sollte 😭"
  • "Macht’s mal lieber wieder Stoffsitze, da rutscht man nicht ständig."
  • "Die schlimmste Straßenbahn ever!"
  • "Kein Sitz hat so viele Grenzüberschreitungen herausgefordert wie dieser!"
  • "Die Sitzanordnung in dieser Straßenbahn ist ein komplettes Fiasko."

Bodenwölbungen sind "Stolperfallen"

Doch es gibt noch ein weiteres Detail, das die Fahrt mit den neuen Flexitys offenbar beschwerlich macht: die Bodenwölbungen. "Der Boden der Vierersitze ist schräg, sodass es unmöglich ist, die Füße richtig abzustellen. Es scheint, als ob man nicht sitzen, sondern das Gleichgewicht halten soll", merkt ein TikTok-User an. Ein anderer äußert sich ironisch: "Der Boden ist ein Auf und Ab ... super für ältere Menschen."

Auch die schlechte Sichtbarkeit jener Erhöhungen gibt Anlass für Kritik: "Und diese Unebenheiten im Boden sind auch nicht markiert, alles grau in grau." Insbesondere für große Fahrgäste scheinen die Wölbungen problematisch: "Die Schrägen am Boden sind furchtbar, große Menschen haben immer Kniekontakt mit anderen großen Menschen."

Warum hat die Flexity Bodenunebenheiten?

Den Wiener Linien sind diese Beanstandungen nicht neu. Laut einem Bericht der heute gab es bereits mehrere telefonische Beschwerden hinsichtlich der Bodenunebenheiten. 

Andrea Zefferer, Sprecherin der Wiener Linien, erklärte gegenüber heute, weshalb man sich für diese Art der Bodengestaltung entschieden hat: "Durch die niedrige Einstiegshöhe und die entsprechende Positionierung der Fahrwerke wurde der Boden beim Flexity leicht abgeschrägt ausgeführt und damit aber die Barrierefreiheit gesichert. Die Alternative dazu wäre eine Stufe, was eine zusätzliche Barriere darstellen würde. Bei vielen anderen Fahrzeugen in anderen Städten wurde der Boden mit Stufen ausgeführt."

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