Gefahr durch verstrahlte Insekten? Radioaktive Wespennester entdeckt

Radioaktives Wespennest entdeckt: Wie gefährlich ist das?
Auf dem Gelände der Savannah River Site (SRS) im US-Bundesstaat South Carolina wurden Ende Juli 2025 mehrere Wespennester entdeckt, die eine teils zehnfach erhöhte Radioaktivität aufwiesen. Die Funde werfen zahlreiche Fragen auf – insbesondere über die Herkunft der Strahlung und die Sicherheitsvorkehrungen auf nuklearem Gelände.
Bei Routinekontrolle gefunden
Die erste Entdeckung machte ein Inspektionsteam im Rahmen einer Routineuntersuchung, wie aus einem Bericht des US-Energieministeriums, der in der New York Times veröffentlicht wurde, hervorgeht. Das Nest befand sich auf einem Pfosten in unmittelbarer Nähe von unterirdischen Tanks mit flüssigem Atommüll, war leer und wurde nach dem Fund mit Insektizid behandelt sowie als radioaktiver Abfall entsorgt.
Experten schlagen Alarm
Dies machte die Behörden stutzig, weshalb nachgeforscht wurde. In der Folge wurden drei weitere radioaktive Nester, welche sich ebenfalls auf dem Gelände befanden, entdeckt. Diese Funde alarmierten nicht nur Behörden, sondern auch Umweltorganisationen und Wissenschafter, die angesichts der Unklarheiten zu Ursachen und Ausmaß Kritik übten. Im Netz werden bereits zudem wilde Theorien über eine mögliche Verbreitung von strahlendem Material verbreitet.
Kritik an unvollständiger Aufklärung
Besonders kritisch äußerte sich die lokale Umweltschutzorganisation Savannah River Site Watch. Deren Geschäftsführer Tom Clements bezeichnete den Bericht des Energieministeriums als "unvollständig" und warf den Behörden vor, entscheidende Informationen zurückzuhalten. Besonders die Frage nach einem möglichen Leck in den Abfalltanks und die genaue Herkunft sei ungeklärt. "Ich bin stinksauer, dass nicht erklärt wurde, woher der radioaktive Abfall kam", so Clements gegenüber der Associated Press.
Wie kam es zur Kontamination?
Obwohl eine genaue Ursache bislang nicht klar identifierzt wurde, erklärte der Biologe Timothy Mousseau von der University of South Carolina, der bereits Strahlungsauswirkungen in Tschernobyl und Fukushima untersucht hat, gegenüber der New York Times, dass radioaktive Altlasten eine Rolle spielen könnten. Eine einfache Erklärung sei, dass die Wespen kontaminiertes Baumaterial etwa Holz oder Zellstoff für den Nestbau genutzt hätten.
Netz spekuliert über Verbreitung
In Online-Foren kursieren bereits wilde Theorien und mögliche Sicherheitsrisiken über eine mögliche Verbreitung des radioaktiven Materials durch verstrahlte Insekten. Auf Reddit ist bspw. von "mutierten Super‑Wespen", "Biowaffen‑Nester" und "geheimen Experimenten auf dem Gelände" die Rede. Trotz der alarmierenden Stimmen gebe es keine Gefahr durch "radioaktive Wespen" außerhalb des Geländes. Fachleute erklärten hierzu gegenüber Guardian, dass Wespen in der Regel nur einige Hundert Meter von ihrem Nest entfernt fliegen, was es sehr unwahrscheinlich macht, dass sie das Gelände verließen.
US-Behörden geben Entwarnung
Trotz der hohen Messwerte geben die Behörden bislang Entwarnung: Die Nester stellten kein Gesundheitsrisiko für Mitarbeiter oder Umwelt dar, erklärte Edwin Deshong, Leiter des Savannah River Operations Office des Energieministeriums, in einer Stellungnahme gegenüber AP.
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