Tod durch TikTok-Challenge: Bub (12) erwürgt sich selbst

Videos von Osama Bin Laden gingen auf TikTok viral.
Ein Bub (12) aus Castleford wurde am 27. Juni leblos im Haus seiner Eltern aufgefunden. Offenbar führte die gefährliche "Blackout Challenge" auf TikTok zu seinem Tod. Die Ermittlungen dauern an, ein Fremdverschulden wird laut Polizei derzeit ausgeschlossen.
TikTok-Challenge als Todesursache?
Wie die Polizei aus West Yorkshire gegenüber der lokalen Nachrichtenseite Yorkshire Live bestätigte, wurden die Rettungskräfte am Freitagabend nach Castleford gerufen, nachdem das Kind bewusstlos in seinem Zimmer aufgefunden wurde. Der Zwölfjährige wurde noch ins Krankenhaus gebracht, dort konnte jedoch nur noch sein Tod festgestellt werden. Die genaue Todesursache ist noch unklar. Die Eltern vermuten, dass ihr Sohn an der lebensgefährlichen "Blackout Challenge" mitgemacht haben könnte.
"Blackout Challenge" führt zu Sauerstoffmangel
Diese Challenge fordert Kinder und Jugendliche dazu auf, sich selbst zu würgen, teils mit Schals oder anderen Gegenständen, um einen kurzzeitigen Rausch durch Sauerstoffmangel im Gehirn zu erleben. Doch was als harmloses "Spiel" erscheint, endet immer wieder tödlich. Obwohl die "Blackout Challenge" bereits seit mehreren Jahren bekannt ist, wird sie immer wieder neu verbreitet – oft in leicht veränderter Form. Laut einem Bericht von The Independent wurden bis 2022 bereits mindestens 20 Todesfälle in direktem Zusammenhang mit dieser Challenge dokumentiert, 15 der Opfer waren zwölf Jahre oder jünger.
TikTok wegen Blackout Challenge vor Gericht
Im Februar 2025 hatten Eltern von vier verstorbenen Jugendlichen in Großbritannien eine Klage gegen TikTok in den USA eingereicht. Ihre Kinder, im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren, waren 2022 durch die "Blackout Challenge" gestorben. Laut der Klage habe TikToks Algorithmus gezielt gefährliche Inhalte an Kinder ausgespielt, um deren Verweildauer auf der Plattform zu erhöhen. TikTok selbst erklärte, entsprechende Inhalte und Hashtags würden bereits seit 2020 blockiert. Dennoch gelingt es immer wieder, dass solche Inhalte durch Codewörter oder visuelle Hinweise auf der Plattform gelangen. Das Verfahren ist aktuell noch nicht abgeschlossen.
Große Betroffenheit
Die Familie und Freunde von Sebastian sind erschüttert. In einer GoFundMe-Spendenkampagne wurde der Junge als lebensfroher, talentierter und liebevoller junger Mensch beschrieben. "Seine Eltern gaben ihm all die Liebe und Fürsorge der Welt, aber dieser eine Moment im Internet veränderte alles", schrieb die Initiatorin der Kampagne.
Trotz des öffentlichen Bewusstseins und wiederholter Warnungen zeigt dieser Fall erneut, dass solche Trends keineswegs "aus der Mode"geraten. Gerade ältere Challenges wie diese dürfen nicht unterschätzt werden, sie tauchen regelmäßig wiederholt auf und wirken auf junge Menschen durch Algorithmus-gesteuerte Plattformen immer wieder neu faszinierend.
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