Telegram-Gründer will seinen 106 Kindern 15 Mrd. Euro vererben

Telegram-Gründer Pawel Durow
Gegen Telegram-Chef Pavel Durov wird derzeit ermittelt. Nun hat der 106-fache Vater sein Testament festgelegt.

Pavel Durov (40), Mitgründer der verschlüsselten Messaging-App Telegram, hat sein Testament verfasst und darin sein Erbe geregelt. In einem Interview mit der französischen Zeitschrift Le Point verkündete der Tech-Milliardär, dass er sein gesamtes Vermögen auf seine 106 Kinder aufteilen möchte. 

Wie hoch ist sein Vermögen?

Das Vermögen des 40-Jährigen wird auf rund 17,1 Milliarden US-Dollar (rund 15 Milliarden Euro) geschätzt. Wenn das Vermögen fair auf alle 106 Kinder verteilt wird, erhält jedes im Durchschnitt etwa 140 Millionen Euro. 

106 Kinder: natürlich und Samenspende

Durov erklärte am 19. Juni im Interview zunächst, dass er sechs Kinder auf natürlichem Wege mit drei verschiedenen Frauen gezeugt habe. Hinzu kämen 100 Kinder, die durch Samenspenden in insgesamt zwölf Ländern entstanden seien. Auf die Frage, ob er alle gleich behandle, antwortete er überraschend: "Ich mache keinen Unterschied zwischen meinen Kindern – sie wurden auf unterschiedliche Weise gezeugt, aber sie sind alle meine Kinder und haben alle dieselben Rechte". 

Erbe erst in drei Jahrzehnten verfügbar

Der Milliardär möchte seinen Kindern jedoch nicht alles von Vornherein in die Wiege legen. Das Geld soll laut Testament erst am 19. Juni 2055, also 30 Jahre nach dem Interview, zur Verfügung stehen. Bis dahin sollen die Nachkommen ihr Leben selbst finanzieren können. "Ich will, dass sie wie normale Menschen leben, sich selbst aufbauen, Selbstvertrauen entwickeln, kreativ sein und nicht abhängig von einem Bankkonto werden", so Durov. Die Entscheidung, sein Vermögen frühzeitig aufzuteilen, erklärt Durov mit den Risiken seiner Arbeit.

Hintergrund und Verhaftung

Der gebürtige Russe gründete Telegram im Jahr 2013. Die App wurde wegen ihrer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und datenschutzfreundlichen Ausrichtung populär – insbesondere bei Oppositionellen, aber auch bei Kriminellen. In Frankreich wird derzeit gegen Durov ermittelt, weil er kriminelle und extremistische Inhalte auf seinem Onlinedienst nicht eingeschränkt haben soll.  Nach seiner Festnahme in Frankreich im vergangenen Sommer kam Telegram-Gründer Pawel Durow zwar wieder frei, darf aber nur unter strengen Auflagen das Land verlassen.

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