Mutter telefoniert mit Sohn in China: 90 Minuten später ist er tot

Der 25-jährige Bradley Hall arbeitete im Ausland als Lehrer. Doch im Mai verstarb er plötzlich nach einem Telefonat mit seiner Mama. (Symbolbild)
Bradley Hall aus dem englischen Middlesbrough arbeitete als Lehrer in China. Zwei Jahre lang wollte er dort mit Schülern und Schülerinnen sein Wissen teilen, doch sein Aufenthalt endete mit seinem Tod. Halls Familie weiß bis heute nicht, was mit dem Engländer passiert ist, der im Mai plötzlich verstarb.
Tod nach Telefonat mit Mutter
Wie Teesside Live berichtet, sprach Hall am 10. Mai mit seiner Mutter Lindsey Hall, doch rund 90 Minuten später bekam diese erneut einen Anruf von ihrem Sohn. Am anderen Ende war jedoch nicht Bradley, der zu ihr sprach, sondern sein Freund. Dieser berichtete, dass der junge Mann plötzlich verstorben war. Was die genaue Todesursache ist, ist unklar. Man geht vorerst von Herzproblemen aus.
"Er war topfit, 25 Jahre alt. Er ging ins Fitnessstudio, zur Arbeit und mit dem Hund spazieren", erklärte Lindsey Hall gegenüber dem Medium. "Ich habe ihm jeden Tag eine Nachricht geschickt, um mich zu vergewissern, dass es ihm gut geht. Ich habe es einfach gemocht, jeden Tag seine Stimme zu hören, wir haben jeden Tag miteinander gesprochen." Die 46-jährige Mutter erzählte weiter: "Er war ein überaus liebenswerter Mensch. Er hatte nie ein schlechtes Wort über andere verloren. Er wollte einfach nur arbeiten und ein schönes Leben führen und viel reisen [...]."
Familie will Bradley Hall nach Hause bringen
Die Familie Hall möchte herausfinden, was mit ihrem Sohn passiert ist. Sie stimmten einer Obduktion in China zu, doch diese kostet 3.000 Pfund (circa 3.500 Euro). Emma Henderson-Thynne und Neil Henderson-Thynne, die Tante und der Onkel des Verstorbenen, haben deswegen ein GoFundMe-Spendenkonto eingerichtet, um Geld zu sammeln.
Mit den Spenden wollen sie vor allem den Leichnam des jungen Lehrers wieder nach Hause bringen. "Als Familie sind wir absolut am Boden zerstört und untröstlich. Wir arbeiten mit den Behörden hier und in China zusammen, um ihn nach Hause zu bringen. Wie Sie sich vorstellen können, wird das nicht billig sein", heißt es auf der Webseite, auf der bereits mehr als 5.000 Pfund gesammelt wurden.
"(...) Wir wollen ihn jetzt einfach nur nach Hause holen, damit wir ihn zur Ruhe betten können", erklärte die trauernde Mutter weiter. Der 25-Jährige hätte seine Zeit in China genossen, im Juli wollte er nach Hause fliegen, um seine Familie und Freunde zu besuchen.
Den tragischen Verlust kann Lindsey Hall bis heute nicht begreifen: "Es fühlt sich an, als wäre ich in einer Blase, weil er nicht zu Hause ist. Ich weiß, dass er weg ist, aber ich bin immer noch in dieser Blase. Wenn wir ihn nach Hause bringen, wird es mich treffen, das weiß ich. Ich schaue mir immer wieder sein Foto an und denke, es ist nicht echt, es ist nicht echt, aber ich weiß, dass es echt ist."
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