Dramatische Szene vor Wien-Flug: Airline lässt Frau weinend zurück

Weil Gepäck zu groß war: Frau am Gate weinend zurückgelassen.
Eine Frau kniet weinend auf dem Boden des Flughafens Sofia (Bulgarien), hämmert gegen die verschlossene Tür zum Abflug-Gate und fleht Crew und Passagiere an, nicht ohne sie zu fliegen. Die Szene wurde von einem Augenzeugen gefilmt und auf Facebook gepostet. Das Video sorgt derzeit international für Empörung.
Was ist passiert?
Die Frau wollte vergangenen Freitag mit der Billigfluglinie Ryanair von Sofia nach Wien fliegen. Doch das Bodenpersonal verweigerte ihr das Boarding mit der Begründung, ihr Handgepäck sei zu groß. Sie weigerte sich, die zusätzlich verlangte Gebühr zu bezahlen, und versuchte stattdessen, ihre Tasche demonstrativ in die offizielle Messbox zu pressen.
Video zeigt: Tasche passt in Box
Auf dem Video ist zu sehen, dass die Tasche – kein Trolley – mit Mühe tatsächlich in die Box passte. Ryanair blieb jedoch hart und verschloss die Türen des Gates vor der Passagierin. Daraufhin hämmerte diese weinend gegen die Scheibe und flehte auch andere Fluggäste an, nicht mitzufliegen und in den fürs Boarding vorgesehenen Bus zu steigen. Zudem dokumentierte sie, dass die Tasche in die Vorrichtung passte.
Crew verwarnte andere Passagiere
Augenzeuge Nikolay Stefanov beschreibt gegenüber The Sun die Szene als "unmenschlich" und "herzlos". Laut ihm wurde den übrigen Passagieren sogar angedroht, der gesamte Flug werde gestrichen, sollten sie der Frau helfen und nicht in den Bus einsteigen. Aus Angst stiegen schließlich alle ein – und die Frau blieb zurück.
Weiterer Passagier ausgeschlossen
Besonders brisant: Ein weiterer Fluggast wurde trotz gültigem Ticket nicht mehr zum Gate gelassen – aus Sorge, die zurückgewiesene Frau könne durch die geöffnete Tür stürmen. Laut Aussagen des Bodenpersonals bestand "ein Sicherheitsrisiko", sollte der Mann noch durchgelassen werden.
Bodenpersonal verteidigt Vorgehen
Das betroffene Bodenpersonal gehört übrigens zur Firma Goldair Handling Bulgaria, einem Dienstleister, der für mehrere Fluggesellschaften zuständig ist – darunter Ryanair. Goldair verteidigte sich in einem Statement gegenüber BNT News: Die Mitarbeiter hätten "professionell und ohne jeglichen physischen Kontakt" gehandelt. Man habe lediglich die Vorschriften der Airline durchgesetzt.
Ryanair nimmt gegenüber KURIER Stellung
Auch Ryanair äußerte sich bereits in einem Statement gegenüber KURIER zu dem Vorfall: "Die Passagierin hatte für den Flug von Sofia nach Wien (24. Juli) ein Basic-Tarif-Ticket gebucht, das nur die Mitnahme einer kleinen persönlichen Tasche an Bord erlaubte. Da die Gepäckstücke der Frau die zulässige Größe überschritten, hätte sie zu Recht eine Standardgebühr für Gepäck am Gate entrichten müssen. Sie weigerte sich jedoch und reagierte aggressiv gegenüber dem Gate-Personal. Aufgrund dieses aggressiven Verhaltens wurde ihr die die Beförderung nach Wien verweigert".
Politisches Nachspiel in Bulgarien
Der Vorfall blieb auch in der Politik nicht unbeachtet: Der bulgarische Verkehrsminister Grozdan Karadjov hat laut lokalen Medien eine Untersuchung angeordnet und die Auswertung aller Sicherheitskameras am Gate verlangt. Er nannte das Verhalten der Angestellten im Video "empörend" und kündigte eine "höchstmögliche Geldstrafe" für den verantwortlichen Bodenabfertiger an.
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