Oktoberfest: Influencerin wird während Livestream belästigt

Lebkuchenherz mit Aufschrift
Ein Video der deutschen Streamerin Kushnikitty sorgt zurzeit für Empörung im Netz. Sie filmte live mit, wie sie auf der Wiesn sexuell belästigt wurde.

Die Twitch-Streamerin Kushnikitty hat mehr als 215.000 Fans auf der Plattform. Auch auf Instagram und TikTok teilt die Gamerin regelmäßig Content. Am Donnerstagabend befand sich die Influencerin am Oktoberfest in München und teilte mit ihrem Publikum Einblicke in das Event. Doch genau während des Livestreams wurde die Content Creatorin von einem Besucher sexuell belästigt

Influencerin wird während Livestream belästigt

In einem Video sieht man die Deutsche, wie sie über das Gelände des Münchner Oktoberfests geht. Plötzlich kommt ihr ein betrunkener Besucher entgegen, der ihr den Weg versperrt. Er sagt ihr, was für sexuelle Handlungen er gerne an ihr vornehmen würde. Der Mann berührt sie mehrmals an den Schultern und an den Hüften. Die offensichtlich bedrängte Kushnikitty reagiert gefasst und sagt in der Aufnahme: "Das ist nicht heiß, weißt du das? Äh, du weißt, dass da eine Kamera ist, oder?" 

Dem unbekannten Mann bestätigt daraufhin, dass ihm bewusst sei, dass er aufgenommen wird. Anschließend möchte er wissen, warum die Gamerin schon nach Hause gehen möchte. Danach betont er, dass sein Spruch nur ein "Witz" gewesen sei und entschuldigt sich für die Äußerung – dabei berührt er weiterhin die Streamerin an ihrer Schulter. "Das war nicht so lustig. (...) So redet man doch nicht mit einer Frau", betont Kushnikitty. Das Video endet, als eine weitere Besucherin einschreitet und fragt, ob die Streamerin Hilfe braucht. 

Empörung im Netz

Auf TikTok verbreiten sich die Aufnahmen des Livestreams wie ein Lauffeuer. In zahlreichen Kommentarspalten wird über Alltagssexismus, Fremdenfeindlichkeit und den exzessiven Alkoholkonsum auf der Wiesn diskutiert. Das Verhalten des Mannes wird verurteilt und hart kritisiert: "Ekelhaft. Dann noch ununterbrochen anfassen", schreibt ein Nutzer. Ein anderer entschuldigt sich im Namen aller Männer für den übergriffigen Besucher. Andere Nutzer und Nutzerinnen loben Kushnikitty dafür, dass sie in der Situation so ruhig geblieben ist. 

In einem Interview mit n-tv erklärt die Streamerin: "Das war auf jeden Fall eine überschrittene Grenze, weil man fasst einfach nicht fremde Leute an." 

Polizei in München ermittelt

Laut Informationen des Orf soll es sich bei dem Besucher um einen Mann aus Vorarlberg handeln. Er betonte gegenüber dem Medium, dass er die Tat bereuen und es ihm leidtun würde. Ein Sprecher der Münchner Polizei bestätigte zudem, dass in dem Fall der sexuellen Belästigung ermittelt wird.

"Safe Space" auf der Wiesn

Jährlich häufen sich die Fälle der sexuellen Übergriffe am Oktoberfest: Eine Studie aus dem letzten Jahr zeigt, dass drei von vier befragten Frauen, die auf der Wiesn arbeiten, sexueller Belästigung ausgesetzt sind (KURIER berichtete). Frauen und Mädchen können sich seit 2003 beim "SafeSpace" des Oktoberfests melden, um sich Hilfe zu holen. Laut der offiziellen Seite des Oktoberfests kann dort "jedes Mädchen und jede Frau Unterstützung finden, die in einer Notlage ist, sich verunsichert, orientierungslos oder bedroht fühlt."

Jedes Jahr werden mit mehr als sechs Millionen Besuchern und Besucherinnen beim Oktoberfest gerechnet. 

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