Dieses Produkt ist in Nagelstudios ab sofort verboten

In Nagel- und Kosmetikstudios in Österreich ist die Verwendung von TPO-haltigen UV-Nagelgelen ab dem 1. September verboten. (Symbolbild)
Ab dem 1. September 2025 dürfen bestimmte kosmetische Produkte – insbesondere UV-Nagelgele, die in Nagel- und Kosmetikstudios verwendet werden – in Österreich laut einer neuen EU-Verordnung nicht mehr in den Verkauf gebracht werden.
UV-Nagelgel mit TPO ab sofort verboten
Betroffen ist der Inhaltsstoff TPO (Trimethylbenzoyl Diphenylphosphine Oxide). TPO ist ein lichtaktivierbarer Stoff, der dafür sorgt, dass das Gel unter UV- oder LED-Licht aushärtet. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften wurde TPO als reproduktionstoxisch eingestuft, steht also im Verdacht, die Fruchtbarkeit oder die Entwicklung des ungeborenen Kindes zu beeinträchtigen. Auch eine mögliche Krebsgefahr wurde in Tierversuchen entdeckt.
Nagelstudios müssen UV- bzw. LED-Gelnagellacke, welche den besorgniserregenden Stoff enthalten, verpflichtend entsorgen und dürfen diese künftig nicht mehr bei Kunden verwenden.
Restbestände müssen entsorgt werden
Nagelstudios müssen nun Restbestände entsorgen und sich rasch nach TPO-freien Alternativen umsehen, denn die Information über das kommende Verbot wurde der Kosmetikbranche erst wenige Wochen zuvor offiziell kommuniziert. Sie erhielten Schreiben von der Wirtschaftskammer. Insbesondere für kleinere Nagel- und Kosmetikstudios bedeutet die geringe Vorlaufzeit sowie das Inkrafttreten des Verbots eine finanzielle Belastung. Auf Nachfrage des KURIER in einigen Nagelstudios, ärgerten sich die Besitzer, dass sie nun größere Mengen an TPO-haltigen Vorräten entsorgen müssten. Es gebe aber bereits Alternativen, die zumindest nicht deutlich teurer seien. Auf den Kosten für die nicht verwendeten Bestände und die Entsorgung bleibe man aber auf jeden Fall sitzen.
Die neue EU-Verordnung ist Teil einer umfassenden Initiative der Europäischen Union, gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe in Kosmetika stärker zu regulieren und den Verbraucherschutz weiter zu stärken. Insgesamt sind es 21 Inhaltsstoffe, die als möglicherweise gesundheitsschädlich eingestuft und daher verboten werden. Die meisten sind Konservierungsmittel, oder UV-Filter in Cremes, die die Hersteller jetzt entfernen müssen.
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