"Tödlichste Muschel der Welt": Vorsicht beim Muschelsammeln

Gefährliche Muschel: Das passiert, wenn giftige Kegelschnecke sticht (Symbolbild).
Muscheln üben auf viele Menschen eine unerklärliche Faszination aus. Besonders Kinder sammeln die funkelnden "Meeresjuwelen" gerne am Strand. Doch bei einer ganz speziellen Muschelart – aufgrund ihrer schön gemusterten Optik ein begehrtes Sammlerobjekt – ist Vorsicht geboten: In ihrem Gehäuse verbirgt sich ein giftiges Weichtier, das bei Berührung "stechen" kann.
In den letzten Tagen gingen auf TikTok mehrere Videos viral, die vor den Gefahren dieser Muschel warnen.
"Tödlichste Muschel der Welt"
TikTokerin Becky Lee teilte ein Video mit der Überschrift: "Sie weiß es noch nicht, aber sie ist im Begriff, die tödlichste Muschel der Welt in die Hand zu nehmen, die innerhalb von Minuten zu einer vollständigen Lähmung führt." Mehr als 28 Millionen Aufrufe generierte der virale Clip.
Viele User kommentieren, dass sie sich der Gefahr nicht bewusst waren. "Bin ich also die Einzige, die nicht wusste, dass Muscheln giftig sein können?", fragt eine Nutzerin und erhält Zuspruch in Form von über 136.000 Likes.
Sind Kegelschnecken für den Menschen gefährlich?
Ja, sind sie – doch genau genommen ist nicht die Muschel giftig, sondern die sogenannte Kegelschnecke (auch als Kegelmuschel bekannt), die sich in dem trichterförmigen Gehäuse befinden kann. Die räuberischen Schnecken, auch Conus-Schnecken genannt, leben vor allem in tropischen und subtropischen Meeren, besonders in flachen Küstengewässern, und können auch für den Menschen gefährlich sein. Manche Arten sind sogar tödlich.
Was passiert bei einem "Stich"?
Die Meeresschnecke besitzt ein hochwirksames Nervengift, das sie mit einem harpunenähnlichen "Rüssel" (Radula) in ihre Opfer injiziert. Das Gift blockiert Nervensignale und kann zu:
- starken Schmerzen
- Schwellungen
- Muskelkrämpfe
- Kreislaufkollaps
- Lähmungen
- Atemstillstand
- und im schlimmsten Fall zu Tod durch Atemlähmung
führen. Zwar sind Todesfälle selten, jedoch sind einige dokumentiert.
Vorkommen der Kegelschnecke:
- Indopazifik: Indischer Ozean, Rotes Meer, Küste von Australien, Philippinen, Indonesien
- Karibik und Westatlantik: Golf von Mexiko, teils in der Karibik
- Tropische Inseln wie Hawaii
- Ostafrika (Küstengebiete)
- Mittelmeer inkl. Adria (betrifft die Mittelmeerkegel-Schnecke)
Tagsüber verstecken sie sich meist im Sand oder unter Steinen, nachts hingegen sind sie aktiver.
Von Kegelschnecke gestochen – was tun?
Es gibt kein spezifisches Gegengift, das bedeutet man wird symptomatisch und intensivmedizinisch behandelt, zum Beispiel mithilfe von Infusionen, Schmerzmittel oder durch Beatmung.
Ansonsten gilt:
- Die betroffene Körperstelle sollte man möglichst ruhig halten, um eine Ausbreitung des Gifts zu verlangsamen.
- Unverzüglich den Notruf wählen und Bescheid geben, dass eine Vergiftung durch eine Kegelschnecke stattgefunden hat.
- Vitalzeichen überwachen und im Ernstfall mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen.
Am sichersten ist es, Muscheln grundsätzlich nicht anzufassen, sondern sich einfach an ihrem Anblick zu erfreuen.
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