Nie wieder kaputte Eismaschinen? McDonald's setzt jetzt auf KI

Das Unternehmen möchte in Zukunft in den Fast-Food-Filialen immer mehr Künstliche Intelligenz bei Bestellungen und der Gerätewartung einbinden.
Dass die Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr in unseren Alltag einzieht, ist nichts Neues. Doch nun soll die KI auch bei McDonald's zu einem festen Bestandteil werden. Durch ihren Einsatz soll der Kundenservice optimiert werden, indem die KI nicht nur die hungrigen Menschen bedient, sondern auch einen reibungslosen Ablauf in den Restaurants verspricht.
Mehr Umsatz durch KI?
Wie The Wall Street Journal berichtet, will McDonald's bei insgesamt 43.000 Filialen die KI einführen. Vor allem bei Küchengeräten und beim Drive-in soll das technische Update durchgeführt werden.
Doch welche Aufgabe hat die KI in dem Unternehmen?
Laut Brian Rice, dem US-amerikanischen Chief Information Officer,
- sollen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mehr entlastet werden,
- falsche Bestellungen vorgebeugt
- und defekte Maschinen (wie zum Beispiel die Eismaschine) verhindert werden.
"Unsere Restaurants können, offen gesagt, sehr stressig sein. Wir haben Kunden an der Theke, wir haben Kunden an unserem Drive-in, Lieferanten, die für die Online-Bestellungen kommen (...). Das ist eine Menge für unser Personal", erklärte Rice gegenüber dem Medium.
Das Restaurant hofft, dass ein besseres Konsumerlebnis dabei helfen wird, die Verkaufsziele effektiver zu erreichen. Außerdem will der Fast-Food-Konzern die Zahl der treuen Kunden sowie Kundinnen bis 2027 von 175 Millionen auf 250 Millionen erhöhen.
Kaputte Eismaschinen, ade?
Durch das Edge Computing, dem sich McDonald's Ende 2023 angenommen hat, sollen schnelle Vorhersagen getroffen werden, die beispielsweise warnen sollen, wann Küchengeräte – wie Fritteusen und die berüchtigten Eismaschinen (die angeblich "immer" kaputt sind) – wahrscheinlich ausfallen werden.
- Unter Edge Computing versteht man die Verarbeitung von Daten an dem Ort, an dem sie erzeugt werden, anstatt sie an eine "Zentrale" wie beispielsweise die Cloud zu schicken, um sie zu verarbeiten.
- Das heißt, dass die Daten in Echtzeit verarbeitet werden und keine schnelle Internetverbindung notwendig ist.
Die KI kann diese Daten dann auf frühe Anzeichen von Wartungsproblemen analysieren und für weniger Probleme in den Fast-Food-Filialen sorgen.
Bedienen uns bald "virtuelle KI-Manager"?
McDonald's erforscht auch den Einsatz von Computer Vision, der KI-Form, die hinter der Gesichtserkennung steht. Dabei soll das Gesicht der Konsumenten und Konsumentinnen gescannt werden, bevor sie ihre Bestellungen erhalten. Damit soll festgestellt werden, ob die Bestellungen korrekt sind. "Wenn wir diese Probleme proaktiv angehen können, bevor sie auftreten, wird das in Zukunft zu einem reibungsloseren Betrieb führen", erklärte Rice weiter.
Die KI soll auch dabei helfen, Abläufe in den Filialen zu überwachen. Der Burger-Riese will einen "virtuellen KI-Manager" einführen, der administrative Aufgaben wie die Schichtplanung für die Manager und Managerinnen übernimmt. Zudem soll durch das Sammeln von Kundendaten ein besserer Service ermöglicht werden: "Ein Kunde, von dem wir wissen, dass er unsere süßen Leckereien liebt, könnte über die App ein Angebot für einen McFlurry an einem heißen Sommertag erhalten", erklärte Rice.
KI-Experiment 2024 abgebrochen
Dass der Einsatz der Künstlichen Intelligenz nicht ganz problemlos ist, zeigen auch mehrere Medienberichte aus Juni 2024. Wie The Guardian berichtete, brach McDonald's seinen experimentellen Einsatz von KI beim Drive-in in den USA ab. Die Systeme, bei denen eine KI-Stimme auf Kundenbestellungen antwortet, wurden im Rahmen einer Vereinbarung zwischen McDonald's und IBM getestet. Die Testphase begann 2021. Zwar wurde kein offizieller Grund für das Ende der Zusammenarbeit angegeben, doch man konnte davon ausgehen, dass die Reaktionen der Kunden und Kundinnen sowie mehrere Videos im Netz ausschlaggebend dafür waren.
Virale TikTok-Videos dokumentierten beispielsweise, wie die Künstliche Intelligenz Bestellungen im Drive-Thru falsch vermerkte und Dinge wie "Speck zum McFlurry" oder über 2.000 Chicken Nuggets verrechnete. Offensichtlich möchte das Fast-Food-Unternehmen nun einen neuen Anlauf mit der Künstlichen Intelligenz starten. Wann dies auch auf Österreich ausgeweitet wird, ist unklar.
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