Studie enthüllt: Gen Z leidet unter panischer Tank-Angst

Stressfaktor im Straßenverkehr: GenZ hat Angst vor dem Tanken.
Weil sie Angst vorm Tanken haben, bleiben Junge öfter ohne Sprit auf der Straße "liegen" und bringen sich und andere in Gefahr.

Viele junge Fahrerinnen und Fahrer der Generation Z empfinden das Autofahren als Stressfaktor. Eine neue Studie, die in der Times veröffentlicht wurde, hat nun herausgefunden, welche Situation im Straßenverkehr ihnen am meisten zu schaffen macht. 

62 Prozent der Gen Z hat Angst vorm Tanken

Dabei hat der Online-Autohändler Cazoo 2.000 britischen Autofahrer aller Altersgruppen befragt und kam zu dem Schluss, dass 62 Prozent der 18- bis 24-Jährigen von sogenannter "Refuel Anxiety"– also der teils panischen Angst beim Tanken – berichteten. Bei allen anderen Altersgruppen lag dieser Anteil mit 39 Prozent deutlich niedriger.

Große Probleme mit Zapfsäule und Kraftstoff

Vor allem das Heranfahren an die Zapfsäule, die Wahl des richtigen Kraftstoffs und die korrekte Bedienung der Zapfpistole löst bei vielen Jungen Unbehagen aus. Zudem berichteten zahlreiche von der Angst, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren. Fast zwei Drittel der Befragten der Gen Z gab an, Freunde oder Familie schon einmal darum gebeten zu haben, das Tanken für sie zu übernehmen. Im Vergleich liegt dieser Anteil bei der Gesamtheit aller Altersgruppen deutlich darunter.

Risiko: leerer Tank

Die Studie zeigt dabei auch deutliche Gefahren für den Straßenverkehr auf: Ein erheblicher Teil der Befragten lässt den Tank bewusst "gefährlich leer" werden, um den Besuch an der Tankstelle so weit wie möglich hinauszuzögern. Erschreckend ist, dass rund ein Viertel der jungen Autofahrenden bereits mit leerem Tank liegengeblieben ist.

Führerschein verliert an Bedeutung

Die Ängste rund ums Autofahren spiegeln sich auch im Führerscheinbesitz wider. In Großbritannien besitzt heute nur noch etwa jeder vierte 17- bis 20-Jährige eine Fahrerlaubnis – 1989 war es noch jeder zweite, wie das britische Verkehrsministerium festhält. Auch in Österreich und den USA ist ein Rückgang erkennbar: Viele junge Menschen verschieben den Führerscheinerwerb oder verzichten ganz darauf.

USA: Psychische Gesundheit als Hemmschuh

Eine Untersuchung von Dr. Federico Vaca (University of California, Irvine) zeigte bereits 2020, dass 40 Prozent der Jugendlichen den Führerschein um ein bis zwei Jahre verschoben haben, 30 Prozent sogar länger. Die Fachleute machen vor allem die psychische Gesundheit verantwortlich: Ängste, depressive Verstimmungen und die Furcht vor Verantwortung bremsen die Bereitschaft, den Führerschein zu erwerben.

Kosten als zusätzlicher Faktor

Neben psychischen Belastungen spielen auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Der Erwerb der Fahrerlaubnis ist in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Ab 1. Juli 2025 stieg in Österreich allein die behördliche Ausstellungsgebühr von bisher 60,50 Euro auf 90 Euro, was einer Erhöhung um fast 50 Prozent entspricht. 

Auch die Ausbildungskosten an Fahrschulen klettern laut ÖAMTC stetig: Für den B-Führerschein müssen Kandidaten je nach Region mittlerweile zwischen 1.500 Euro und über 2.000 Euro einkalkulieren. Viele junge Erwachsene wägen daher ab, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt, zumal in urbanen Regionen Alternativen wie ÖPNV oder Carsharing leicht verfügbar sind.

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