Studie: 62 Prozent der Gen Z haben keine Notfallersparnisse

Finanzielle Reserven: Die Jugend in den USA hat kaum finanzielle Polster.
Eine aktuelle Studie von Credit One Bank enthüllt eine besorgniserregende Entwicklung: 62 Prozent der jungen Amerikaner, die der Generation Z angehören, verfügen über keinerlei finanzielle Rücklagen für Notfälle. Das ist fast doppelt so viel wie bei den Babyboomern.
Generationen: Wer ist am schlechtesten vorbereitet?
Die Studie mit 1.150 Befragten macht deutlich, dass die Generation Z am schlechtesten abgesichert ist. Während 65 Prozent der Babyboomer Bargeldreserven besitzen, haben fast zwei Drittel der Generation Z (62 Prozent) keine Notfallersparnisse. Millennials schneiden mit 58 Prozent nur geringfügig besser ab und sind ebenfalls finanzieller Risiken ausgesetzt.
Junge verlassen sich auf Kreditkarte
Wenn unerwartete Ausgaben wie eine Autoreparatur oder Kauf neuer Haushaltsgeräte anfallen, greifen viele junge Amerikaner zu Kreditkarten. Insgesamt gaben 51 Prozent der Befragten an, dass sie im Notfall eine Kreditkarte nutzen würden. Unter den unter 35-Jährigen steigt dieser Wert auf 60 Prozent, bei Studenten sogar auf 70 Prozent an. Dabei zeigt sich auch ein geschlechterspezifischer Trend: Frauen greifen im Notfall eher auf Kreditkarten zurück als Männer (44 Prozent vs. 36 Prozent).
Wie sieht die Lage in Österreich aus?
Obwohl für 2025 keine konkreten Generationsvergleiche angestellt wurden, zeigt das TeamBank-Liquiditätsbarometer 2025, dass Österreicher generell kaum Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben haben. Fast die Hälfte verfügt über weniger als 2.000 Euro, und ein Fünftel hat weniger als 500 Euro zur Verfügung. Im Jänner und Februar 2025 befragte das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der TeamBank AG hierzu 1.583 Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren online.
Auch junge Österreicher verlassen sich auf Kredit
Laut Statista Brand Profiler haben 70 Prozent der 18- bis 34-Jährigen in Österreich und Deutschland bereits eine Finanzierung über schnelle Online-Kreditgeber wie Klarna genutzt, um teurere Produkte zu kaufen und später dafür zu zahlen. Dabei gaben 23 Prozent der Männer und knapp 35 Prozent der Frauen an, Zahlungsrückstände in Onlineshops zu haben. Die durchschnittliche Schuldenhöhe beträgt bei Frauen 779 Euro, bei Männern 425 Euro.
Schuldentalk auf Social Media
Auf Plattformen wie TikTok und Instagram teilen viele junge Menschen ihre Erfahrungen mit Klarna und ähnlichen Zahlungsanbietern und zeigen offen ihre Schulden. Hashtags wie #Klarnaschulden oder #Girlsmath sind mittlerweile weit verbreitet. Diese Offenheit kann einerseits das Bewusstsein für das Problem schärfen, andererseits aber auch den Eindruck erwecken, dass solche Schulden normal seien oder sogar im Trend liegen.
Trend zum Sparen besteht
Eine weitere Studie der TeamBank zeigt jedoch, dass 67 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten Rücklagen für besondere Anschaffungen bilden wollen. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend bei den 18- bis 29-Jährigen: 72 Prozent dieser Altersgruppe planen, in naher Zukunft einen finanziellen Polster aufzubauen. Ob dies tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, ist fraglich.
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