Ex-Einbrecher erklärt: Dort sollte man auf keinen Fall Geld verstecken

Eine Person mit Handschuhen bricht mit einem Brecheisen eine Tür auf.
Ein ehemaliger Täter erklärt, wo Kriminelle zuerst suchen – und welche Verstecke besonders unsicher sind.

Österreicherinnen und Österreicher heben im internationalen Vergleich zwar weniger Bargeld zu Hause auf als Haushalte in Deutschland oder der Schweiz – dennoch liegen auch hierzulande oft höhere Beträge im trauten Heim herum. Was viele unterschätzen: Die meisten Einbrecher finden Geldverstecke in wenigen Minuten.

In welchen Zimmern wird zuerst gesucht?

Einbrüche dauern in der Regel nur wenige Minuten. Genau darauf optimieren Täter ihr Vorgehen: Sie durchsuchen jene Zonen, in denen die größte Trefferquote besteht, also in Portemonnaies und Schmuckdosen. Wie der Ex-Einbrecher gegenüber Focus.de offen berichtet, habe er zuerst an der Garderobe, dann im Schlafzimmer und weiter im Wohnzimmer gesucht. Dort bewahren die meisten Menschen Wertgegenstände auf. Auch Küchen seien nicht zu unterschätzen, weil viele Menschen Geld in Dosen verstecken.

Das sind die schlechtesten Geldverstecke

Die Erfahrungen von Polizei, Versicherungen und Ex-Tätern decken sich großteils: Die folgenden Orte sind praktisch wertlos als Versteck:

1. Unter der Matratze oder im Kopfpolster: Was man aus Filmen kennt, ist tatsächlich der älteste Trick der Welt und genau deshalb heben Einbrecher reflexartig jede Matratze an.

2. Sockenschubladen oder Kleiderschränke: Alles, was leicht durchwühlt werden kann, wird systematisch ausgeräumt.

3. Ausgehöhlte Bücher oder Fake-Dosen: Diese gelten als "Geheimtipp", sind in Einbrecherkreisen aber längst Standardwissen.

4. Dosen, Tüten und Behälter in der Küche: Einbrecher kippen Küchenschränke oft in Sekunden aus. Mehltüten, Keksdosen und Kaffeedosen sind daher völlig ungeeignet.

5. Hinter Bildern: Viele Menschen klemmen Umschläge oder Schmuck hinter Bilderrahmen. Was so mysteriös wirkt, ist bereits ein bekanntes Versteck.

6. Schreibtisch- oder Nachttischladen: Versicherer nennen sie sogar "Top-1-Suchorte".

7. Elektrogeräte wie Kühlschrank, Staubsauger oder Mikrowelle: Improvisierte Elektro-Verstecke sind riskant. Geräte werden geöffnet oder manchmal sogar mitgenommen.

8. Geldkassetten: Sie wirken sicher, sind es aber nicht: Die kleinen Boxen werden einfach eingepackt.

9. Balkon oder Garten: Ein Versteck im Freien ist unpraktisch, oft beobachtbar und bei nasser Witterung zusätzlich riskant.

Wo man sein Geld stattdessen lagern sollte 

Wer Bargeld aufbewahren möchte oder größere Summen absichern muss, hat mehrere sichere Möglichkeiten. Die Verbraucherzentralen, Versicherer sowie die Polizei empfehlen für Beträge über wenigen hundert Euro grundsätzlich eine professionelle Verwahrung:

  1. Bankschließfach
    • Laut Verbraucherzentralen ist das Bankschließfach die sicherste Alternative, da es gegen Einbruch, Wasserschäden und Feuer geschützt ist.
    • Viele Banken bieten kleine Fächer bereits ab wenigen Euro pro Monat an.
  2. Fest verankerter Tresor zu Hause
    • Versicherer betonen, dass ein Tresor erst ab ca. 100 kg oder fixer Wand-/Bodenverankerung sinnvoll ist.
  3. Reduzierung des Bargeldbestands
  • Polizei und Finanzexperten raten, Bargeldbestände möglichst klein zu halten und auf Konto- oder Sparprodukte auszuweichen.
  • Moderne Online- und Tagesgeldkonten bieten zusätzliche Sicherheitsstandards. 

Digitale Alternativen zu Bargeldbeständen

Die Oesterreichische Nationalbank weist darauf hin, dass digitale Zahlungswege und sichere Sparformen das Risiko eines Totalverlusts durch Einbruch reduzieren. 

Ex-Einbrecher führt wieder normales Leben

Heute hält der ehemalige Kriminelle übrigens Vorträge, arbeitet mit Sicherheitsfirmen, klärt über Einbruchsschutz und Drogenprävention auf. Seine Mission, anderen zu helfen, wurde für ihn zu einem positiven Gegenpol zu seiner kriminellen Vergangenheit.

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