Technik-Panne beim ESC: "Inszenierung in die Hose gegangen"

Zoe Me während ihrer Performance beim ESC-Halbfinale.
Eine äußerst ungünstige Kameraeinstellung im ersten ESC Halbfinale führte zu Spott und Belustigung bei den Zuschauern.

Beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest 2025 in Basel kam es am Dienstagabend zu einer peinlichen technischen Panne – und das ausgerechnet während des Auftritts des Gastgeberlandes. 

Das Debakel löste in den sozialen Medien eine Welle der Belustigung, aber auch der Solidarität aus. Was ist konkret passiert?

Ungünstige Kameraführung

Die Schweizer Künstlerin Zoë Më begann mit ihrem bedeutungsschwangeren Song "Voyage", der die Zuhörer zu mehr Menschlichkeit einladen sollte. Doch nur wenige Sekunden nach Start der Performance kam es beim SRF (Schweizer Radio und Fernsehen) zu einem folgenschweren Ausfall der Kameratechnik. Die Kamerafahrt fror plötzlich ein und fiel zeitweise komplett aus. Statt fließender Bilder zeigte der Bildschirm Standbilder und schließlich eine Totale des Publikums. 

Für die Schweizer Sängerin war der Moment besonders bitter: Als Gastgeberland ist die Schweiz zwar direkt für das Finale qualifiziert, doch der Halbfinal-Auftritt sollte der große emotionale Höhepunkt für das heimische Publikum werden.

Zoë Më mit Katniss Everdeen verglichen

Co-Kommentator Rylan Clark versuchte noch, die Situation mit Humor zu retten, indem er Zoë mit der mutigen Katniss Everdeen aus The Hunger Games verglich. Doch der Versuch, die Panne mit einem Augenzwinkern zu überspielen, wirkte auf viele Zuschauer eher hilflos.

Solidarität im Netz: #Justice for Zoë

Auf X (ehemals Twitter), Instagram und TikTok machten viele ESC-Fans ihrem Ärger Luft. Der Hashtag #JusticeForZoë trendete bereits kurz nach der Sendung. Nutzer schrieben:

  • "JUSTICE FOR ZOE ME AND KALEEN ROBBED DIVAS WITH THE CAMERAS."
  • "Wer hat bitte den Head of Finance an die Regie gelassen? Der hat doch die Kameras einfach aus Budgetgründen abgeschaltet!"

Einige Fans forderten sogar, Zoë müsse ihren Auftritt im Finale wiederholen dürfen – diesmal unter fairen Bedingungen.

Spott und Memes

Neben aufrichtiger Empörung wurde die Panne auch zum Futter für ESC-Memes. Besonders die Einblendung mit der Aufforderung, das Handylicht einzuschalten, inspirierte zahllose scherzhafte Beiträge. Ein viraler Tweet lautete: "Swiss innovation: Live-Performance per PowerPoint." Auch ein Bildvergleich, auf dem Zoë mit eingefrorenem Gesichtsausdruck neben einem abstürzenden Windows-Fenster gezeigt wurde, verbreitete sich rasant.

Ein Lichtblick: Der Pausenact

Trotz des missglückten Moments sorgte ein anderer Teil des Abends für gute Laune: Der Pausenact "Made in Switzerland" mit Hazel Brugger und Sandra Studer wurde in sozialen Netzwerken gefeiert. In ihrem ironisch-humorvollen Song wurden Schweizer Erfindungen wie das Taschenmesser, Raclette und LSD besungen – ein Highlight, das viele ESC-Fans zumindest teilweise über den Schreck hinwegtröstete.

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